~ Aufgelöst in tausend Funken
werd ich Rauch und Asche sein.
Aufgelöst in Rauch und Asche
will ich brennend untergehn. ~
Damon saß in seinem Zimmer und blätterte durch ein Buch. Ja, der Junge las. Und er konnte lesen. Er saß auf dem Bett und blätterte Seite für Seite, während die grau-blauen Augen über die Buchstaben flogen. Von unten kam Geschrei. Er blickte nicht einmal hoch und zuckte auch nicht mit der Wimper. Wozu? Es war Jeanelle, die sich wohl wieder wegen irgendetwas beklagte. Es war uninteressant und ging ihn nichts an. Das war ihr Kleinkrieg den sie da führte wegen irgendwelchen Nichtigkeiten. Sollte sie doch.
Lieber blieb der sportliche Junge hier und las in seinem Buch weiter. Die nächsten Seiten blätterte er um, bis das kleine Biest doch hier hoch kam und in das Zimmer stürmte.
“Klopf endlich mal an Jean!“, lautete die tonlose Antwort und er wollte wieder blätter, als sie ihn am Handgelenk griff und vom Bett zerrte. Fast wäre er hinunter und Bäuchlings hingefallen. Doch seine gute Reaktion verhinderte dies, indem die Beine schnell nachgezogen wurden und er auf diese fiel. Er hatte keine Zeit sich zu Ordnen, wurde er einfach weiter gezogen.
Tief atmete er ein und stieß die Luft wieder aus. Gut. Dann wurde er jetzt eben in das Problem hinein gezogen. Sowas war schon lästig. Aber was solls. Sicher hatte die dumme Jean wieder was angestellt und Damon müsste sie da raus holen. Geile Geschichte. Als sie im Arbeitszimmer ihres Vaters ankamen, fauchte seine Schwester ihn plötzlich an und er nahm es nur mit einem Schulterzucken und etwas entnervten Blick zum Vater hin. Die Hände vergrub er in der Hosentasche, auch wenn Kain dies ungern sah. Die Miene seines Vaters war neutral, etwas angegrimmt, aber eher neutral. So schlimm konnte es also nicht sein. Doch da täuschte sich Damon, als er die nächsten Worte vernahm:
>Könntest du ihm bitte erklären, dass ich mit auf dieses bescheuerte Internat darf? Ich habe keine Ahnung, was er für ein Problem hat, mich dorthin zu lassen. <Langsam wanderten die schwarzen Pupillen zu der Frau zurück und starrten sie an. Regungslos. Ihre Verzweiflung sah er, doch es rührte ihn nicht. Die Lippen zuckten, die Mundwinkel verzogen sich. Dieses Schauspiel beobachtete der Vater ganz genau. Wie würde Damon sich wohl geben in dieser Situation? Es war noch Zeit, bis es zum Internat ging. Locker fünf oder vier Monate. Aber er musste dennoch wissen wie weit sein Sohn war.
Nach den ersten Muskelzuckungen sah er wieder zu seinem Vater und etwas spöttisches fand sich wieder.
Die da? Mit ins Internat? NIEMALS! Er ruckte mit dem Kopf und warf das lange Haar zur Seite bevor er sich bequemer hinstellte.
"Lass sie nicht auf das beschissene Internat. Das ist auch schon ohne sie beschissen genug.", lautete dann die Antwort und ein wiederspenstiges Funkeln trat in den Augen auf. Das saß und Jeanelle würde sicher austicken.
Zitat: Subway to Sally - Herrin des Feuers