Thema: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 15, 2012 11:02 am
Protagonisten: Damon Cunningham, Joker, Thanael Cunningham Ort: Im Internat, Zimmer 13A, Etage 1 Zeit: Vor Plot III, Bezug des Zimmers Thema: Damon und Joker sind nun endlich am Internat und wollen zusammen ihr Zimmer beziehen. Was sie nicht wissen: Sie haben einen Mitbewohner.
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 15, 2012 12:01 pm
~Es war einmal... eine Mär... lang ist es her...~
Langsam erhob sich der dunkelhaarige Sunnyboy vom Jungen und blickte auf. Die graublauen Augen blickten dem hellblonden Jungen an, der vor ihm endlich aus dem Sekreteriat kam und grinste anschließend, als die erste Regung kam. „Ein Zimmer? 13 A?“, fragte die tiefe Stimme knapp mit einer gewissen Zuversicht. Natürlich waren sie in einem Zimmer. Damon Cunningham, so hieß der große dunkelhaarige Junge, hatte zuvor selbst darauf bestanden. Mehrmals souverän klar gemacht wie wichtig es war und er zweifelte nicht an seinem Können, geschweige denn an seiner Ausstrahlung und den Worten. Die eine Hand griff nach dem Rucksack und schulterte sich die Tasche, während die andere ausholte und freudig auf die Schulter von Joker klopfte. In aller Ruhe setzte sich der sportliche junge Mann in Bewegung und verließ diesen Teil des Gebäudekomplexes mit seinem Kumpanen und rechter Hand im Schlepptau. „Glaub mir, das wird ein Klaks. Ein riesen Spaß. Zusammen schaffen wir das nicht nur locker, sondern einfach nur leicht. Du weisst doch, zusammen sind wir unschlagbar. Auch mit Jeanelle.“, zog er seine Schwester mit ins Boot, als würde er befürchten, dass sie irgendwo hier lauerte und ihm gleich eine Standpauke halten würde, warum er nur von sich und Joker sprach und kein Stück von ihr. Diese Frau konnte so grausam sein. So grausam nervig. Aber sie war seine 'kleine' Schwester und er liebte sie, war auch stolz... wenn er bedachte wie sie vorher war und wie nun. „Der reinste Spaziergang“, bestätigte er die vorherigen Aussagen, während sie über den Innenhof zum Jungenhaus gingen. Auch wenn Damon es nicht aussprach, war er insgeheim froh. Verdammt froh, dass sie es geschafft hatten – wie auch immer es wirklich war, er sprach sich und seinem Rudel den Erfolg zu – dass Joker auch hierhin in dieses Internat kam. Lange kannte er den Jungen nicht, vielleicht einige wenige Monate, oder waren es sogar nur Wochen? Es war Damon gleichgültig. Denn Jo gehörte zu seinem Rudel und er war nicht nur ein wichtiges Mitglied, sondern hatte dem Alpha so imponiert, dass er es direkt zum Beta, der rechten Hand schaffte. Seiner Schwester hatte dies nicht so gefallen, aber das war ihm egal. Sie musste damit leben. Sie wollte eine wichtige Position? Dann müsste sie sich beweisen. „Ein Zimmer, nur für uns zwei. Keine Jeanelle, keine anderen Dinger aus dem Heim. Purer Luxus.“, plauderte er euphorisch weiter, als sei er allein Unterhalter. Er wollte es Joker einfach schmackhaft machen und sich auch. Kein Vater, keine wirklichen Aufpaser. Niemand. Ganz genau inspizierte er das Haus, die Gänge und die Räumlichkeit. Jedes kleinste Detail prägte sich dem Sunnboy tief in den Kopf ein. 'Sei immer wachsam, merke dir alles. Es könnte dein Leben retten...', kamen die Worte einer einer vielen Lehrer in den Kopf, während er weiter unbewusst nun die Treppe scannte, die er hinauf ging. Ein Klacks. Da war er zuversichtlich, aber wie klacksig wird es wirklich? Darüber dachte er nicht wirklich nach, hatte er noch nicht weiter gedacht. Das erste Ziel war geschafft. Und der Rest? Darüber würde der Taktiker wohl noch denken müssen. „Zimmer 13A, siehst du das Joker?“, wandte er sich wieder an seinen Freund, während der Blick suchend die Türen abging.
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 15, 2012 12:34 pm
Thanael sah aus dem Fenster auf den Hof. Ein paar Gestalten tauchten hin und wieder auf und verschwanden. Jeder schien irgendwie beschäftigt zu sein. Der jung gebliebene, alte Vampir fühlte sich verloren in dieser fremden Welt, von der er nie geglaubt hätte, dass er je einen Fuß hinein setzen würde. Menschen, Werwölfe, Vampire. Er hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte. Gesellschaft. Ein weiteres großes Wort, das ihm viel zu fremd war, als dass er damit etwas anfangen könnte. Nicht mehr. Gesellschaft, Gemeinschaft, all das war fast 1100 Jahre her und das war eine verdammt lange Zeit. Menschen waren nicht dafür gemacht, derart lange zu existieren. Und er war einmal ein Mensch gewesen. An diesem Gefühl, zu lange zu Leben, hatten die ganzen Jahre als Vampir nichts geändert. Es war falsch, er hasste es. In dem Zimmer, in dem er stand, war er umgeben von drei Betten, Schränken und einem Schreibtisch. Es gab ein Bad. Nichts davon passte zu seiner Existenz. Den einzigen Schritt in eine ähnliche Richtung, den er je gemacht hatte war, als er mit Aska mitging. Dem netten Menschenmädchen, das mit mehr Lebensfreude ausgestattet war, als alle anderen die er kannte. Menschen. Bekannte, Freunde, was auch immer. Zwei davon lebten inzwischen hier, zwei von ihnen hatte er genug Unglück gebracht, dass sie nun eben nicht mehr menschlich waren. Kagami war wie er zu einem Vampir geworden? Hatte er ihn nicht beschützen wollen? Und wie hatte es dann geschehen können? Wie war er überhaupt auf die Idee gekommen, er könne jemanden schützen? Vor wem? Einem Vampir? Wie denn? Er war viel schwächer als seine Artgenossen. Und Aska? Der Werwolf der sie gebissen hatte, lebte ebenfalls hier. Auch sie hatte er nicht schützen können. Zum jetzigen Zeitpunkt wusste er nicht einmal, ob die beiden jemals wieder ein Wort mit ihm wechseln würden. Er hatte sie im Stich gelassen und jetzt war alles anders. Kaputt, irgendwie. Dennoch war er wegen ihnen hier her gekommen. Sie waren die einzigen, die jemals ein bisschen etwas von seiner Einsamkeit vertrieben hatten. Sie waren das einzig Gute in seiner toten Existenz. Draußen auf dem Gang erklangen Schritte. Und eine Stimme, die nach dem Zimmer 13A fragte. 13A, das Zimmer in dem er stand. Es war ihm viel zu fremd, um sich Zuhause zu fühlen. Aber er erinnerte sich nicht mehr daran, wie es gewesen war, ein Zuhause zu haben. Seine Heimat hatte er verlassen, noch bevor sein Herz aufhörte zu schlagen. Die Zeit bei seiner Mutter, die hatte sich schon nicht mehr danach angefühlt. Es war ihr Haus, sein Haus, aber er hatte kein Recht gehabt, es zu besitzen. Er hatte alles nur zusammen gestohlen, war nicht mehr als ein Dieb gewesen, um seiner Mutter ein schönes Leben zu schenken. Das schöne Leben das endete, weil er andere gegen sich aufgebracht hatte. Weil er ein Vampir war, hatten sie sie getötet. Was machte er in einem Internat? In einer Einrichtung, die für ihn keinen Zweck hatte? Was sollten sie ihm lehren, was er nicht wusste oder nicht anders lernen konnte? Bitter musste er einsehen, dass er nur hier war, weil es keinen anderen Ort auf der ganzen Welt gab, an dem irgendetwas auf ihn warten könnte. Und selbst hier war er da keinesfalls sicher. Seine fast grausilbernen Augen, die beinahe jeden rotbraunen Farbton verloren hatten, richteten sich auf die Tür, durch die seine beiden Mitbewohner vermutlich jeden Augenblick treten würden.
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 15, 2012 9:41 pm
~ Watch out, you all, we're here To shake things up, my dear. ~
Wie süß von Damon, darauf zu achten, dass sie in ein Zimmer kamen. Hey, nicht jedem wurde die Ehre tu Teil, dass der Rudelchef höchstpersönlich seine Überredungskünste aufbot, nur damit er sich mit seinem Kumpel sein Zimmer teilen konnte. Okay, vielleicht war es auch nur, weil er Jeanelle eher aus dem Weg gehen wollte. Ach was. Wer würde nicht Joker als Zimmergenossen haben wollen? Ein Grinsen lag auf dem Gesicht des jungen Mannes, als er aus dem Sekretariat trat, die Tür hinter sich schloss und sich lässig dagegen lehnte. Hm - sollte er so tun, als hätte ihnen doch jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht und sie in zwei verschiedene Zimmer gesteckt? Vielleicht jeweils zu einem Blutsauger, das wäre doch was - für allem für Damon. Joker würde das hinbekommen, seinem lieben Alpha das weiszumachen; wer, wenn nicht er? Aber nein, er wollte das Grinsen jetzt nicht ablegen und einen auf Niedergeschlagen machen. So nickte er nur bestätigend, als Damon nachfragte. Zusammen in einem Zimmer, 13 A. Joker stieß sich von der Tür ab und ließ sich auf den Rücken klopfen, grinste seinen Alpha kurz an. War ganz schön praktisch, mit dem Rudelchef gut auszukommen. War einfach alles viel entspannter. Obwohl Damon ziemlich aufgekratzt war. Süß. Wie ein kleines Kind am ersten Schultag. Vielleicht sollte er seinem Freund irgendwo 'ne Schultüte kaufen. Dabei wusste Joker natürlich den wahren Grund und von was Damon redete, auch wenn er das alles relaxter sah als sein Kumpane.
„Glaub mir, das wird ein Klaks. Ein riesen Spaß. Zusammen schaffen wir das nicht nur locker, sondern einfach nur leicht. Du weisst doch, zusammen sind wir unschlagbar. Auch mit Jeanelle.“
Haha, ja, die durfte er nicht vergessen; sie hatte ihre Ohren überall. Joker nickte nur zustimmend zu alledem und trabte neben Damon über den Innenhof. Die eine Hand hatte er in der Hosentasche, in der anderen schwenkte er den Rucksack mit seinem Zeug; viel war das nicht. Jokers Blick schweifte umher. Hm. Besser als das Heim würde es ganz bestimmt werden. Heim. Kurz verzog der Blonde das Gesicht. Das Heim war niemals sein Zuhause gewesen, aber hatte er jemals eines gehabt? Zuhause war für ihn dort, wo man sich wohl fühlte, also überall, nur nicht dort. Himmel, das hörte sich an, wie ein kleiner Junge, der dort geärgert und aufgezogen wurde. Nein, es war dort nur langweilig gewesen. Hier würde es nicht langweilig werden; dafür würden sie schon sorgen. Er, Damon und die liebe Jeanelle.
„Zimmer 13A, siehst du das Joker?“
"Lass mal den Meister in Sachen Orientierung ran."
Damit schob er Damon zur Seite, ging an den Türen entlang und las die Zahlen ab:
"9… 10… 11… 12…"
Der dunkle Blick schweifte zurück zu Damon und Joker grinste triumphierend.
"Gefunden! Bin ich nicht ein braver Suchhund?"
Damit stieß er die Tür zum Zimmer 13A auf, trat nach drinnen - und legte verblüfft den Kopf schief. Ein Blutsauger, unverkennbar.
"Okay. Entweder nach 12 kommt doch nicht 13, oder du bist im falschen Zimmer."
Sprach er den Fremden ohne Umschweife an. Das fast freundliche Lächeln blieb, Joker hatte keine so wirklich großen Probleme mit Vampiren. Anders als Damon. Der Typ wäre gut beraten, würde er schnell abhauen. Der gehörte doch nicht in dieses Zimmer, oder? Wäre echt keine so vorteilhafte Partie.
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 15, 2012 10:33 pm
~Gebt acht! Das Wesen kommt in der Nacht! Es ist wieder aufgewacht! Es ist versteckt irgendwo hier! Vielleicht gerade hinter dir...~
Konnte Joker froh sein, dass der Alpha so vertieft und fröhlich war. Nicht einmal ansatzweise die Möglichkeit hatte die Gedanken des anderen zu erahnen oder auch mit zu bekommen. Dafür hätte er so gleich eine gescheuert bekommen. Natürlich ganz nach Damon-Manier, wie Joker ihn kennen gelernt hatte und ihn noch kennen sollte. So einfach war das eben nicht immer. Natürlich hatten sie Zwistigkeiten und sicher würden nochmal welche auftreten. Aber das war immer so bei der Familie und das würde immer so bleiben. Dennoch liebte und wertschätzte er seine lieben 'Mitmenschen' und tat sein best möglichstes für sie. Dass Jeanelle nicht mit in den Jungentrakt konnte, sollte der Joker eigentlich selbst durch eins plus eins zusammen rechnen können. Aber manchmal waren halt diverse... Asse im Ärmel nicht so weit. Es ist Damon aber egal, ob es so ist oder nicht, denn er ahnte nichts, wusste nichts und wollte es nicht wissen.
~Schließt die Tore, löscht das Licht, verhaltet euch mucksmäuschenstill. Das Wesen kennt die Gnade nicht, es schleppt euch fort, macht was es will.~
Kaum hatte er die Frage gestellt, als Joker auch schon sein keckes Mundwerk öffnete und meinte, dass man den Meister ran lassen solle, was die Orientierung anging. Dabei schob er sich mehr oder minder unsanft an ihm vorbei. Der Gang war breit genug, dass sie zu zweit nebeneinander gehen konnten und der schob sich an ihm entlang? Manchmal hatte der echt ne'n Knacks im Hirn. Damon verdrehte die Augen, ließ den hellblonden suchen und zählen. Sobald er sich freudig meldete, dass er es gefunden hatte äußerte der sportliche sarkastisch und spitzfindig: „Ui toll! Braves Wauwau kann ja zählen. Ich bin beeindruckt!“ Und das ganze stelle man sich nun bitte in Scar-Manier vor, der dieses zu Simba sagte in dieser einen Stelle, wo der kleine Knirps dem großem bösen Löwen doch echt klar machen wollte, dass er bald der König vom geweihtem Land sei. Ebenso Schalkhaft und leicht bissig kam es zurück. Aber immer noch mit dem tiefen Sinn für den schwarzen Humor – den er nicht besaß. Ganz nach königlicher Manier, ließ er Joker die Drecksarbeit machen und die Tür öffnen. Wo auch immer er diesen hoheitsvollen Akt her hatte, er genoss es sichtlich, dass Joker es für ihn tat und lächelte zufrieden. Dieses zufriedene Lächeln und die entspannte Mimik schwanden langsam aus dem Gesicht als er sah, wie seine rechte Hand den Kopf schief legte. Es lag ihm schon spitz auf der Zunge, ob ihm das Zimmer nicht gefalle. Die Aussicht so grausam sei oder das Anwesen herunter gekommener ist als man dachte, als Joker auch schon, so gut wie sein Hirn schaltete bemerkte, dass er sich verzählt hatte oder das 'Subjekt' welches sich dort befand. Die Neugier siegte. Und auch die leichte Wut, dass sie nicht doch ein Zimmer für sich bekommen hatten sondern zu IRGENDEINEM hinein gestopft wurden. Mit zwei Schritten trat er an seinen Freund herab und drückte ihn etwas beiseite, damit er hinein sehen konnte. Der Spruch „Haste dich doch verzählt?“ hatte den Mund verlassen noch als er in Bewegung war. Doch dann, dann verschlug es ihm die Sprache. Unglaublich. Eine unglaubliche bodenlose Frechheit! Frechheit? Das war Untertrieben! Pure Untertreibung!! Der Rucksack fiel achtlos zu Boden und die grau-blauen Augen fixierten den Jungen im Zimmer. Natürlich blieb dem Taktiker nicht verborgen was auch der Spieler gesehen hatten. Was wäre er nur für ein Rudelführer wenn dem so wäre? Die Nackenhaare stellten sich geradezu auf und die Hände ballten sich zu Fäusten. Kurz zuckten noch die Mundwinkel, bevor der Junge hinein preschte in das Zimmer und mit einem lautem knurren sich in einer Verwandlung auf das Subjekt stürzte. Der freudige Wahnsinn leckte nun begierig über den verformenden Körper. Die Haare sprießen, die Nase wurde länger, die Augen heller und dem Jungen wuchs glatt eine Rute über dem Po auf Hüfthöhe. SO ein DING blieb nicht in SEINEM Zimmer!!! Und es würde auch nicht lebend heraus kommen! Und wenn er dafür das ganze Jungenhaus umkrempeln musste!
Dieser Tag fing echt gut an...
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Mo Jan 16, 2012 3:39 pm
Thanael wartete. Am liebsten wäre es ihm gewesen, die beiden Jungen wären direkt herein gekommen. Sofort, ohne das er noch blöd darstellen musste. Auf der anderen Seite wünschte er sich, sie würden gar nicht kommen. Die übliche Ablehnung war etwas, woran er sich nie gewöhnen würde. Und es gab nur zwei Personen, in all den Jahren, die überhaupt anders reagiert hatten. Zwei, in 1100 Jahren. In diesem Internat war er ein Jungvampir. Er existierte ausschließlich als Nathanael Cunningham und die Eintragung dieses Namens lag nur etwas über 2 Jahre zurück. Bartholomäus Cohen war nicht mehr. Dennoch hatte er sich nicht daran gewöhnt, ohne Verfolger zu sein. Er wusste nicht einmal, wie viele Jahre es her war, dass er sie abgehängt hatte. Drei oder vier? Sie hatten offensichtlich das Interesse verloren. Spielzeuge gab es schließlich wie Sand am Meer. Es war, als würde sich bei dem Gedanken, ein anderer könnte nun seinen Platz eingenommen haben, sein Magen umdrehen, obwohl dass natürlich wieder nur subjektives Empfinden war. Einer der Jungen trat ein. Im Grunde war er der erste Werwolf, dem er begegnete - nicht der erste, den er sah. Er hatte Varyn ausfindig gemacht, nach dem dieser Aska gebissen hatte. Thanael wusste nicht so genau, wie er mit dem - nach dem Äußeren zu urteilen - gleichaltrigen umgehen sollte. Zögerlich mühte er sich um eine Antwort, als der andere Junge hinzu trat. Die Luft war sofort zum zerreißen gespannt. Er hatte davon gehört, dass es nicht sehr vorteilhaft war, Werwölfe zu reizen. Sie schienen sich nur schwerlich unter Kontrolle zu haben, was man von den meisten Vampiren im Bezug auf Blut auch behaupten konnte. Zur Außergewöhnlichkeit verdammt. Die Antwort musste letztlich allerdings entfallen, aber darüber konnte sich Thanael wohl kaum freuen. Wut schlug ihm entgegen, die sich zweifellos gegen ihn und seine ganze Art richtete. Wie immer. Auch davon hatte er gehört. Werwölfe und Vampire waren nicht gerade Freunde. Damit hätte er rechnen müssen, dennoch überraschte ihn die offene Feindschaft - die ungezügelte Aggression. Im Grunde war es aber die Handlungsbereitschaft, die die Verwunderung hervor rief, denn wieso sollte er sich einbilden, irgendwo auf Akzeptanz zu stoßen? Es war ihm längst zur Selbstverständlichkeit geworden, dass sich jeder gegen ihn richtete. Menschen, Vampire... Wieso sollte das bei Werwölfen anders sein? Resignierend hielt er abwehrend die Arme nach oben, als würde es irgendetwas nützen, dass er nicht vorhatte, irgendjemandem etwas zu tun. Er beobachtete, wie der Werwolf sich verwandelte. Erst kam es ihm vor, als geschehe es in Zeitlupe - eine solche Verwandlung hatte der Vampir tatsächlich noch nie gesehen - doch im Grunde ging alles ziemlich schnell. Der Wolf stürzte auf ihn zu und hinter Thanael waren nur die Wand und das Fenster, nichts, was er sonst hätte tun können. Kein Weg zur Flucht. Wohin hätte er auch fliehen sollen? Ihm war dieses Zimmer zugewiesen worden, genauso wie den beiden Werwölfen. Das würde wohl ziemlich schwierig werden. Er zog abwehrend die Hände nach vorne, um den Fang des Wolfs mit den Armen abzufangen und seinen Körper zu schützen. Ein Reflex, keine beabsichtigte Handlung. Seine ohnehin kaum vorhandene Schnelligkeit war durch die Tatsache, dass er lange kein Blut mehr getrunken hatte, zusätzlich eingeschränkt. Und die Bereitschaft, sich gegen irgendwen oder irgendetwas zu wehren, hatte er ohnehin nie an den Tag gelegt. Ergeben in sein Geschick fand er sich mit dem ab, was ihn nun noch erwartete.
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Mo Jan 16, 2012 6:57 pm
Do you know the enemy? Do you know your enemy? Well, gotta know the enemy!
Werwölfe und Vampire. Diese ebenso klischeehafte wie wahrheitsgemäße Blutfeindschaft hatte Joker immer schon eher mit einem Kopfschütteln betrachtet. Einem Kopfschütteln und einem Grinsen. Weder die einen, noch die anderen wussten doch, warum sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen mussten, sobald sie aufeinander trafen. Zumindest galt das für die meisten; Joker war da anscheinend eine Ausnahme. Er hatte keine Ahnung, warum, aber spürte er nicht das Verlangen, einem Vampir den Kopf auszureißen, sobald ein solcher in seine Reichweite kam. Anders als Damon. Ein kurzer Blick zu seinem Alpha und Joker wusste, dass er jetzt entweder dazwischen gehen, oder danach die Einzelteile des Vampirs zusammensuchen konnte. Okay, zumindest konnte man letzteres bei Damons Blick in Erwägung ziehen. Hm, mal abwarten, was passierte. Vielleicht konnte es noch ganz amüsant werden. War gut zu wissen, wie dieser Vampir tickte. Know your enemy, ya know? Denn verfeindet waren Werwölfe und Vampire nun mal und Joker spielte da mit, bei diesem blutigen Spiel, das sich durch die Generationen von Vampiren und Werwölfen zog. Damon hatte sich bereits auf den Fremden gestürzt, noch bevor die Verwandlung ganz vollzogen war. Aufmerksam beobachtete Joker die Reaktion des anderen. Er erwartete Fauchen, gebleckte Zähne, einen Fluch, irgendetwas. Stattdessen - äh, okay. Sie hatten sich doch wohl nicht geirrt? Das hier war doch wirklich ein Vampir und kein Mensch. Wäre peinlich. Aber er war noch nie auf einen Vampir getroffen, der sich nur halbherzig die Arme über den Kopf hielt, um sich zu schützen. Ach Gott. Das sah nicht besonders gut aus für den Kleinen. So, jetzt blieb es an Joker hängen. Im Grunde war es ihm ziemlich gleichgültig, ob der Vampir zerfetzt wurde, um Damon brauchte er sich auf jeden Fall nicht zu sorgen. Aber das warf ihre ganze Planung über den Haufen. Es vermieste das schöne Spiel, auf das er sich so gefreut hatte. Also war Jokers Entscheidung gefallen. Der Blonde spurtete zwei Schritte, sprang ab und hielt sich im dichten Nackenfell des riesigen Wolfes fest, der drauf und dran zu sein schien, den Vampir am Boden in Stücke zu reißen. Schnell zog sich Joker hoch - gute drei Meter waren es immerhin. Ein Wunder, dass das Monstrum von Wolf in dem Zimmer Platz fand, aber anscheinend war berücksichtigt worden, dass nicht nur Menschen diese Räume bewohnen würden. Trotzdem würde Joker wohl oder übel zwischen Wolfsrücken und Decke zerquetscht werden, sollte es Damon einfallen, sich weiter aufzurichten. Einfach mal darauf vertrauen, dass das nicht passierte. Geschickt klammerte sich Joker auf Damons Rücken fest und hoffte, dass es nicht zu lächerlich aussah. Ach was, das war Rodeo vom Feinsten. Jetzt nur mehr den wilden Stier besänftigen. Entschlossen krabbelte der blonde Junge noch ein Stück vorwärts und krallte die Finger in Damons Nackenpelz, direkt neben den Wolfsohren.
"Hey, Chef."
Grummelte er dem Wolf in den rechten Lauscher.
"Komm mal wieder runter. Du machst dem Kleinen ja Angst."
Damit klopfte er seinem Alpha freundschaftlich auf die Schulter. Sie konnten so etwas jetzt nicht gebrauchen; er mochte solche halben Sachen nicht. Einen kleinen Vampir umbringen, das machte nur kleinen Ärger. Und sie wollten doch im ganz großen Stil Chaos stiften! Das musste Damon doch kapieren.
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Mo Jan 16, 2012 8:44 pm
~The secret side of me, I never let you see. I keep it caged but I can't control it. So stay away from me, the beast is ugly~
Noch während er wuchs, spürte er wie sich eine kleine Zecke an ihn heftete und das Gewicht etwas, nicht gerade nennenswert, nach links verzog. Aber dem Wolf war es egal. Die eisblauen Augen gifteten das Opfer unter ihm nur so an und laut knurrend riss das Ungeheuer die Lefzen auf um mit den Zähnen nach dem Subjekt zu packen, welches es doch echt wagte dieses Zimmer und die Luft zu verpesten! Zwischen die riesigen Beißer und dem Maul gelangen doch tatsächlich die Arme. Wenn man glaubte, dass ein Canidenbiss weh tat, so kannte man wohl nicht die qualen, wenn ein Monstrum von Canis Lupus mit mindestens dem zehnfachen der Kraft zu biss. Langsam aber sicher umschlossen die Fänge das kleine Haufen Elend und wollten zuschnappen, als etwas ihn nervig hinter dem Ohr packte. Angepisst legte er die Ohren an, warf den Kopf herum und lauter grollend und knurrend schnappte er aus purem Reflex nach seinem Reiter, dessen Stimme nur verdammt schwach an das Bewusstsein des Tieres kam. >Hey Chef. Komm mal wieder runter. Du machst dem Kleinen ja Angst.< Sprach der irre Reiter wirklich vom runter kommen? Er sollte lieber von ihm runter kommen wenn er nicht als Matsche zwischen ihm und der Wand oder als Mittagsmenue enden wollte. Und Angst war utnertrieben. Er würde den Chaoten zerfleischen! Genüsslich ein kleines Blutbad anrichten und dann... Dannn.. Dann würde ihm irgend etwas einfallen. Ganz sicher. Scheiß doch auf all die anderen Mistplagen die hier herum streunerten. Damon warf Joker einen eiskalten Blick zu, der genaustens sagte: Verpiss dich oder sei auf meiner Seite. In diesem Moment, jetzt gerade, war er nicht ganz klar in der Birne. Denn eins war klar, wenn Joker sich jetzt verziehen würde, dann würde Damon ihm nach setzen und um sein Leben bringen. NIEMAND verließ SEIN Rudel aus solchen beschissenen Gründen wie diesem... Ding dort! Wieder warf er den Kopf herum und schnappte nun nach dem Leib des anscheinend erstarrten. Die reinste Memme. Wenn alle so waren, dann fragte er sich, wieso sein Clan solche Probleme hatte bei der Hatz. Nein, sie warne nicht alle so wie dieses stinkende Ding hier. Sie waren anders. Zäher!
~I feel the rage and I just can't hold it. It's scratchin' on the walls, in the closet, in the halls.~
Oh es war zu einfach. Viel zu einfach und dies gefiel ihm nicht. Er hasste es einfach. Er hasste Memmen. Er hasste Versager. ER HASSTE... Die Muskeln im gesamten Körper spannten sich an und die linke Pfote holte aus um den Vampir vor sich zur Seite weg zu treten. Der Arsch sollte sich bewegen! Er sollte endlich richtig agieren. Er sollte es ihm nicht so einfach machen. Das war doch sicher ein Trick! Irgendwas stimmte hier nicht und es schmeckte Damon ganz und gar nicht. Es nervte und reizte ihn noch mehr. Das goldene Fell richtete sich auf und ließ ihn direkt noch größer und breiter wirken. Die Rute stand schon genervt und in nicht mehr so freudiger Erwartung ab, senkrecht nach oben. Angewiedert und entnervt. Zornig und Begierig nach dessem Tod. All dies vereinte der Blick, mit dem er den hässlichen Vampir nur so ansah und spöttelte. Aufforderte und sich lustig machte. 'Sieh dir das an Joker. Der Spinner scheint starr vor schreck. Keinen blassen Schimmer was hier abläuft und wie man damit umgeht. Wie soll man so etwas... armseliges.. SO was ABSCHEULICHES nur am Leben lassen? Der kennt das Wort doch noch nicht einmal!', spöttelte der Wolf erst in Gedanken, bevor er lauter wurde und Joker fast anschrie. Er war wütend. Die Gesamtsituation war unzufrieden. Ein viel zu leichtes Spiel. Ein vermuteter Trick, aber keine Aussicht auf die Täter oder die Folgen. Seine kurze Unsicherheit und die rasenden Gednaken, wie er weiter verfahren sollte überspielte er so. Er war definitiv Temperamentvoll und Unbeherrscht aber ein ebenso guter Taktiker war er und wenn jemand Tricks besser erkennt als er dann war es... Joker. 'Taschenspieler, glaubst du hier stimmt was nicht? Der macht nicht einmal den Ansatz einer richtigen Abwehr. Ich trau dem nicht über den Weg.', teilte er schlussendlich doch die Bedenken. Immer noch stand er knurrend vor dem Vampir, regungslos. Nur die Krallen klackten im Takt auf den Boden und manchmal schnappte er kurz nach ihm, aber hielt immer in der Luft vor ihm inne – besser gesagt, dort knallten die Zähne aufeinander. Angst. Spiele mit der Angst!
Text: Skillet - Monster
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Di Jan 17, 2012 3:30 pm
Thanael spürte den Druck des Sprungs und wie sich Zähne um seine Arme schlossen. Seine Augen waren schreckgeweitet - ängstlich, traurig, einsam - und schuldig. Er hätte vermutlich nicht in Worte fassen können, wieso er das Gefühl hatte, schuldig zu sein, aber das war es doch, oder? Der Werwolf sprach die Anklage und die Beweislage war erdrückend. Kein Herzschlag bedeutete kein Herz und kein Leben bedeutete kein Recht auf Existenz. So einfach war die Welt und er hatte sich schon vor sehr langer Zeit mit diesen einfachen Umständen abgefunden. Wieso ihn die eigene Art mit derselben inquisitorischen Konsequenz bestrafte, wusste wahrscheinlich niemand. Seine Mutter hätte ihn auf Gott verwiesen, bei dem diese nun zu sein glaubte, aber das war schon alles. Sie hatte es geglaubt, jetzt war sie nichts mehr. Sie hatte aufgehört zu sein, als sie aufhörte zu atmen. So wie es richtig war. Keine Gedanken, keine Träume, keine Erinnerungen und keine Gefühle. Nur Tod. Der langsame Zerfall, das Zersetzen durch Bakterien und vermutlich aasfressende Insekten war längst vorüber. Möglicherweise gab es irgendwo noch Knochen, oder man hatte sie verbrannt und die Asche war längst Teil der erdlichen Geschichte. Beinahe hätte er dieses Glück teilen können und wenn er es sich recht überlegte, hätte er vor 1100 Jahren von Glück reden können, wenn der Werwolf ihm begegnet wäre. Vielleicht hätte dieser ihm vieles ersparen können. Nein, im Grunde sogar alles. Und auch jetzt war die Macht verlockend, die von der Tiergestalt ausging. Das mit dem Selbstmord war so eine Sache, wenn man zum Existieren verdammt war, aber das hier... Die Stimme des menschlichen Werwolfartgenossen riss ihn aus seinen Gedanken. Thanael wusste ihn auf dem Rücken seines Leitwolfs und das erste Mal, seit die beiden das Zimmer betreten hatten, regte sich so etwas wie Vernunft in diesem Raum. Der Vampir ließ sich an der Wand nach unten sinken und betrachtete seine schmerzenden Arme. Wie stand es um dieses Zitat? 'Der Schmerz ist dein Freund. Er lässt dich wissen, dass du noch am Leben bist.' Die lächerliche Sichtweise von Menschen, in allem was sie sagten und taten steckte immer ein Fehler. Man brauchte nicht zu leben. Existieren reichte völlig aus. Aber Schmerz war nichts Neues, es gab tausend Wege, ihn zu ignorieren und doch hatte er es nie geschafft, ihn nicht zu fürchten. Er war allerdings schon da, schon greifbar und so alles ausfüllend, dass Thanael versucht war, zu dem Gedanken zurück zukehren, den der nicht verwandelte Werwolf unterbrochen hatte. Doch da war sie wieder, die Vernunft. Warum war er hier? Kagami und Aska. Und was würde geschehen, wenn in diesem Gemäuer ein Vampir sein Ende fand? Genau - die Hölle würde losbrechen über all die jungen und weniger jungen Bewohner. Krieg. Und das letzte was Thanael gebrauchen konnte war noch mehr Hass, Gewalt und Feindschaft, die einzig und allein seine Schuld war. Zugegeben, dass hätte ihm ein bisschen früher einfallen können, aber aus irgendwelchen unerfindlichen - vielleicht sogar grausamen Gründen - war er noch nicht in Stücke gerissen worden.
Brachte er entschuldigend und leise hervor, als müsse er die Schulleitung verteidigen. Er wusste nicht so recht, ob es gut war, überhaupt etwas zu sagen, aber vielleicht konnten die Werwölfe sich besser mit dem Umstand anfreunden, wenn sie wussten, dass dies hier nicht der einzige "Unfall" war. Jedes Schnappen der Wolfsgestalt ließ ihn zusammen zucken, auch wenn er nicht übermäßig viel Angst vor ihr hatte. Nicht viel mehr, als sonst auch. Wenn Vampire so etwas wie ein Unterbewusstsein hatten, dann war dieses wohl dafür verantwortlich, dass er bei jedem Zähneaufeinanderschlagen vom Schlimmsten ausging. Er unterschied ohnehin zwischen der greifbaren, tatsächlichen Angst und dem, was tief in ihm verborgen in jeder Sekunde bangte. Ob er es wagen konnte, die Stimmung ein bisschen aufzulockern? Oder sollte er doch besser schweigen? Seine Augen schlossen sich noch einmal reflexartig, als Ober - und Unterkiefer des Werwolfs erneut aufeinander schlugen.
"I-ich bbin Thanael Cunningham."
... falls ihr wissen wollt, wen ihr hier vernichten könntet, schoss es ihm sarkastisch durch den Kopf. Wieder war seine Stimme leise, einem Murmeln gleich. Die hellen Augen ruhten ruhig auf dem Werwolf und seinem... Rudelmitglied, oder was auch immer der Junge war. Thanael hatte sich noch nicht allzu intensiv mit biologischem Wissen beschäftigt. Es hatte vieles gegeben, das wichtiger war. Die englische Sprache der Moderne beherrschte er nun ziemlich gut und er konnte sich beglückwünschen, dass er Englisch ganz neu gelernt hatte. So konnte er keine alten Worte mit unter den Sprachgebrauch der heutigen Zeit mischen. Niemand würde auf die Idee kommen, dass er gar nicht in den USA geboren war. Aber das war nicht das, was ihn wirklich beschäftigte. Das riesige Tier vor ihm faszinierte ihn irgendwie. Die Augen waren von menschlichen Verstand, soviel stand fest. Dennoch war die tierische Ausstrahlung ziemlich interessant. Ein gefundenes Fressen für einen Naturforscher vielleicht. Thanael ließ die pulsierenden Arme auf seinen Knien ruhen und wandte schließlich wieder den Blick ab. So an die Wand gedrängt, blieb er sitzen.
Zuletzt von Thanael am Mi Jan 18, 2012 5:46 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Di Jan 17, 2012 5:46 pm
~ Tell me, what's hate? I still don't get it Turn 'round before's too late But you don't give a shit! ~
Der gewaltige, kraftvolle Körper unter Joker wurde in diesem Moment kaum von jeglicher Vernunft kontrolliert. Himmel, er war wirklich der einzig Vernünftige hier! Das musste er auch erst mal verdauen. Der Junge verließ sich auf seine Unterbewusstsein, das sein Gewicht so verlagerte, dass er möglichst nicht herunterfiel. Die Finger hatte er fest in den Nackenpelz verkrallt - fraglich, ob Damon das überhaupt spürte. Ein harter, kalter Blick traf Joker und etwas zog sich schmerzhaft in seinem Kopf zusammen. Autsch. Nicht nett. Diese verdammte Rangfolge machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Immerhin war Damon immer noch der Alpha und er nur Zweiter. Und wenn der Leitwolf sich durchsetzen wollte, dann musste Joker gehorchen. Ätzend, aber es war nun mal so. Bis jetzt war Damons Geist aus Jokers Sicht so erfüllt gewesen, von der Wut und dem instinktiven Hass, dass der Blonde kaum eine Chance gesehen hatte, auf diesem Weg zu seinem Alpha durchzudringen. Vor allem, weil er nicht damit zurechtkam, wenn solche heftigen Emotionen auf Damon einwirkten. Er verstand es nicht. Er verstand weder wahren Hass, noch sein Gegenteil. Davon grenzte er sich lieber ab. Schön langsam war aber die erste Welle der Aggression Damons vorüber und Joker beschloss, noch kurz abzuwarten, bis er auf gedanklicher Basis mit seinem Alpha reden konnte; das war angenehmer und weniger lebensgefährlich. Also ließ der junge Mann sich von dem riesigen, goldenen Wolf fallen, rollte sich geschickt ab und kam ein, zwei Meter von den vier Pfoten entfernt auf. Der dunkle Blick Jokers fixierte nun wieder den Vampir. Sein Unterbewusstsein hatte ihn schon längst erfasst, jetzt erst musterte der Werwolf in Menschengestalt den Fremden richtig. Ziemlich klein und eher schmal gebaut, von Natur aus kein Kämpfertyp, Reaktionszeit für einen Vampir eher langsam, kaum ernstzunehmendes Verteidigungspotenzial - oder auch nur den Willen dazu - vorhanden. So schien es zumindest. Hm. Vampire beherrschten im Allgemeinen die Kunst der Täuschung ausgezeichnet. Fast so gut wie Joker. Aber nur fast; das war zumindest Jokers Überzeugung. Damons Gedanken mischten sich in die Jokers und spotteten dort über den Kleinen. Nachdenklich schüttelte der Blonde den Kopf, ließ seinen Leitwolf aber mental auf dem Vampir herumtrampeln. Erst, als Damon sich direkt an Joker wandte und das "aussprach", was Joker bereits durch den Kopf gegangen war. Oh, jetzt brauchte man wieder seine Hilfe? Zuerst einen Alphablick kassiert, aber jetzt war die Rechte Hand natürlich wieder zu gebrauchen. Joker ließ sich mit der Antwort Zeit - er beherrschte es in begrenztem Rahmen, unbewusste Gedanken vor Damon zu verbergen. Als wäre selbst sein Denken nur eine Lüge. Noch bevor Joker sich dazu entschlossen hatte, Damon eine Antwort zu geben, meldete sich auf einmal das dritte Rad am Wagen zu Wort. Etwas stotternd, aber doch.
"Keine Schauspielerei."
Erläuterte Joker knapp.
"Ich bin mir recht sicher. Nicht alle Vampire sind Killermaschinen und wir haben eben einen Blutsauger-Softie erwischt. Könnte doch ganz witzig werden."
Er wusste, dass Damon diese Meinung nicht teilte, aber die erste Wut war verraucht und der goldene Wolf begnügte sich im Moment damit, die kräftigen Kiefer immer wieder vor der Nase des Vampirs zuschlagen zu lassen. Joker saß inzwischen etwas lässiger da, wippte in der Hocke auf den Fußballen vor und zurück und betrachtete Softie-Blutsauger. Der sich als Thanael Cunningham vorstellte.
"Ich dachte mir doch gleich, dass ihr irgendwie verwandt seid."
Merkte Joker per Telepathie ironisch an und grinste. Der Blonde sich nach vorne fallen, krabbelte zu den beiden und senkte den Kopf etwas, obwohl der Wolf ihn so um Meter überragte; als Zeichen für Damon, dass Joker es akzeptieren würde, wenn der Alpha einen klaren Befehl geben würde. Töten. Oder was auch immer. Aber so etwas zu machen, bevor man sich vorstellte, war unhöflich.
"Freut mich, Thani. Ich darf dir Damon vorstellen-"
Damit nickte er zu dem Wolf neben sich,
"-und meine Wenigkeit, Joker. Kannst JoJo sagen, oder was auch immer du willst."
Locker und offen wie er immer schien. Kam jetzt aber auch nur ein eindeutiges Zeichen von Damon, würde Joker ohne zu überlegen seinerseits den Vampir angreifen; und Damon wusste das.
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Di Jan 17, 2012 9:16 pm
~I feel it deep within. It's just beneath the skin. The nightmare's just begun. I must confess that I feel like a monster.~
>I-ich bbin Thanael Cunningham.< Das konnte doch nicht wahr sein. Die Rage in der Bestie wuchs wieder und innerlich verdrehte er die Augen. Wehe Joker sagte etwas, auch nur ein Wort! Wie konnte so etwas... So etwas heißen wie er? Hoffentlich waren sie nicht über Ecken verwandt, das war unmöglich! Das durfte nicht sein. Er zog den guten Namen seiner Familie in Schmutz, befleckte es mit Menschenblut. ABSCHAUM!, echote es in seinem eigenem Kopf ohne dass Joker es mitbekam. Wenn Damon nicht mit Joker redete, dann wusste Joker auch nicht was in ihm vorging. Er entschied wann er Gedanken mitteilte und wann nicht. Und solange wie er nicht zu ihm sprach, sprach er eben nicht. Aber zumindest etwas gute, hatte dieses Ding mit seinem Namen da vor ihm: Es hatte Angst. Vor ihm. Und das gefiel Damon wiederrum sehr. Das linke Ohr wandte die Innenseite leicht nach außen und lauschte den Regungen seines Freundes. Natürlich hatte er ihn angepisst und dann um seine Einschätzung der Lage gefragt. Er war Freund, rechte Hand, Vertrauter. Und dennoch sollte er immer wissen wo sein Platz war. Vielleicht hatte Damon Angst, dass Joker es streitig machen würde, vielleicht war dies auch einfach nur sein normales Verhalten. Es ging hier immerhin um einen Blutsauger. Um eine Bazille die zu einem hässlichem Virus ausgeartet war und die Welt verpestete. Jeder toter Vampir war ein guter. Das hatte er so gelerent, verinnerlicht und immer beherzigt. Er ist eben anders aufgewachsen als Joker. Es trennte sie Welten und dennoch waren sie irgendwo 'unzertrennlich', zumindest würde Damon es so behaupten.
Jokers Erläuterungen beruhigten den stürmischen und jungen Rudelführer. Also doch ein leichtes Spiel was irgendwo langweilig war. Aber wenn es vorbei wäre, wäre es immerhin einer weniger, der das Internat hier verseuchte. Als Joker etwas anderes einwarf drehte sich der massige Kopf wieder zu Joker, aber nicht ohne eine riesige Pfote auf die Beine des Angsthasen zu stellen, damit er jetzt bloß nicht durch die offene Tür flüchtete. Die eiskalten Augen funkelten gefährlich auf und das Fell im Gesicht verzog sich etwas. “Willst du mir etwa sagen, dass ich eine Katze bin und mit Opfern spiele?“, ein enttäuschter grollender Unterton schwang mit, dann schüttelte der Wolf nur schmatzend den Kopf. Was für einen Lausebuben hatte er sich da nur angelacht. Aber immerhin konnte man mit Joker die tollsten 'Spiele' spielen. Bei dem Gedanken grinste er innerlich. Der Junge war immer für eine neue Überraschung gut und Damon zog gerne mit. Noch eine Weile beobachtete er, wie der Junge da hin und her wippte, bis er das sagte, was Damon befürchtet hatte. Die Lefzen zogen sich nach unten, der Nasenrücken wurde gekräuselt und er schnappte in einer Drohgebärde nach seinem Beta mit den Worten: “Red keinen Mist. Du hattest schon besseres auf Lager.“ Natürlich wusste er, dass es Ironie war. Aber hierbei verstand er keinen Humor. Noch weniger als sonst. Er gehörte zu den Humorlosen, versuchte aber so neutral wie möglich auf Jokers Witze ein zu gehen. Diesmal ging es eben schief, was der Blondschopf gesagt hatte.
~It's hidin' in the dark. It's teeth are razor sharp, There's no escape for me It wants my soul, it wants my heart.~
Eines hielt er Joker trotz allem zu gute. Auch wenn er seine Macken hatte und sie gerne an einander gerieten, so hielt er dennoch zu ihm und das entlohnte er immer damit, dass er auch für ihn da war. Natürlich war er für ihn da. Er gehörte zu seiner Familie, so wie Jeanelle. Wenn er sie ankeifte oder maßregelte war es okay. Aber wehe es legte nur einer einen Finger oder ein Wort an seine Familie... Dem drohte böses. Der Wolf schnaufte nur, als Joker ihn vorstellte und entblößte bleckend das Gebiss. Oh wie freudig die Bekanntschaft doch so. SO unglaublich freudig! Für einen Moment schien der weiß-goldene hämisch zu grinsen und mit einer beabsichtigen Geste die wie Unbeabsichtig schien, drückte er die gebogene Seite der scharfen Kralle gegen den Bauch des Vampirs. Machtdemonstration. Der Idiot sollte schon wissen, wer hier Chef war. Wenn Joker schon so 'gnädig' war und die Mörder vorstellte, dann sollte es ruhig auch so etwas sein. Die Zunge glitt über die Zähne und die Lefzen und als er gerade mit freuden verkünden wollte, dass der Krieg eröffnet sei, fiel ihm etwas ganz anderes ein und die Worte von Joker wiederholten sich in seinem Kopf. “Ein Blutsauger-Softie sagst du – hm?“, sprach er seinen beta rhetorisch an und zog die Kralle mürrisch weg. Der Spaß musste warten und der Trieb auch. Der Taktiker hatte sich Umentschieden und warum, das würde vorerst sein Geheimnis bleiben. Mir grimmigen Gesicht und weiteren Drohgebärden verwandelte sich der Werwolf langsam aber sicher zurück und sobald er wieder die Ursprüngliche Form eines Menschen eingenommen hatte sprach er leise: “Schließt du bitte die Tür, Joker?“ Es war doch tatsächlich eine freundliche Bitte, die er da heraus bekam trotz dieser Situation. Damon selbst würde sich dem Softie nähern, sobald Joker den Weg freigeben würde. Und wenn der Blutsauger nicht auswich, wobei ihm gut beraten war, dass er die folgende Prozedur über sich ergehen lassen würde, dann würde der hochgewachsene sportliche Junge nach der Kleidung des Insektes greifen, ihn hoch zerren und gegen die Wand drücken.
(Ich habe mir erlaubt 'etwas' PG zu betreiben, da du dich sehr ehm..devot gabst und ich behaupte du hättest dich wohl eh nicht gegen die Tatze gewehrt. Wenn es dir nicht passt, ändere ich es. Bei letzterem steht dir frei wie du reagierst.) Skillet - Monster
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Mi Jan 18, 2012 2:55 pm
Thanael beobachtete die beiden Werwölfe aus den Augenwinkeln und vermied es, noch einmal aufzusehen. Er hatte seine Beine an den Körper gezogen, schützend, oder um noch ein bisschen kleiner zu werden. Mitleid erhoffte er sich dadurch wohl kaum, es war auch keine zwangsläufig beabsichtigte Regung, wenngleich sie ausdrückte, was er fühlte. Als Damon seine Pfote darauf abstellte, betrachtete er diese. Natürlich rührte er sich nicht, obwohl er nicht wusste, was ihm sogleich blühen würde. Die Krallen schienen gefährlich, drohend. Dennoch erinnerte ihn die riesige Pfote an die eines Hundes. Einen Hund, der ihm gehört hatte, als er klein war. Sein Vater hatte gesagt, an der Größe der Welpenpfote konnte man erkennen, ob dieser irgendwann zu einem großen Hund heran wachsen würde. Was sein Vater wohl zu dieser Pranke gesagt hätte? Hundebesitzer war er nur wenige Monate gewesen, dann war das flauschige Tier verstorben. Nichts besonderes, damals. Außer ihm hatte es kaum jemand überhaupt bemerkt. Seine Augen huschten zu Joker hinüber, der normal mit ihm redete. Er sah diesen flüchtig an, während sich der Druck der Pfote auf seinen Magen ausdehnte. Unsicher blickte er kurz zu der Werwolfgestalt nach oben, bis er entschied, dass er gar nicht wissen wollte, was gleich geschehen würde. Jokers Worte, die Damon vorstellten, ließen den Vampir mit neutraler, grüßender Miene nicken, was den Wolf wohl weniger interessieren würde. Sein Blick wanderte also wieder zu dem weniger wutgeleiteten Jungen. Auf die Kurzform seines Namens ging er nicht ein. Er hatte sowieso das Gefühl, sich erst an Nathanael Cunningham gewöhnen zu müssen und wenn JoJo die Kurzform noch weiter abkürzen wollte, stand ihm das völlig frei. Über tausend Jahre war seine Identität durch Bartholomäus Cohen beschrieben gewesen, nun war er Thani. Klang nach einer kleinen Katze, einem Hundewelpen oder einem anderen Haustier und passte daher wahrscheinlich.
"Ffreut mmich, euch bbeidde kke-kennen zzu le-lernen.", begann er leise und versuchte sich an seinem Gegenüber ein Beispiel zu nehmen und zu lächeln. Es wirkte nicht einmal gequält, sondern aufrichtig. Wie immer vermochte es jedoch nichts von der Traurigkeit zu vertreiben, die tief in seinen Augen ruhte. "Und danke."
Die Worte waren ein tonloses Murmeln. Er sah Joker dabei an, wodurch dieser ihn vermutlich verstehen würde. Bei Damon kam es auf die Schärfe seiner tierischen Ohren an, aber er hatte nicht deshalb so leise gesprochen, weil der große Wolf nichts davon hören sollte. Er hatte lediglich vergessen sich selbst daran zu erinnern, dass er nicht nur mit sich selbst sprach. Wofür er sich bedankte, ließ er offen im Raum stehen. Der Werwolf in Menschengestalt hatte sich einfach so für ihn eingesetzt und versucht, seinen Freund zu beruhigen. Das war etwas, was man ihm hoch anrechnen konnte. Thanael selbst hätte allerdings nicht mit Sicherheit sagen können, ob er sich tatsächlich dafür bedankte, oder ob da noch mehr war.
Die Rückverwandlung war weniger spektakulär. Die unbändige Wut war aus der Atmosphäre des Zimmers gewichen und hatte lediglich die stumme Feindseligkeit zurück gelassen, die eigentlich nur von Damon ausging. Wie ihm schien, war es Joker so ziemlich einerlei, ob er sich das Zimmer mit seinem Leitwolf und einem Vampir teilen musste. Was Thanael anging, so galt dasselbe für ihn. Das Zusammenleben erschien ihm in jeglicher Form die höchste aller Künste. Unter Vampiren oder Menschen wäre es nicht weniger kompliziert gewesen. Die gefletschten Zähne verwandelten sich in ein grimmiges Gesicht, das von all der Abscheu sprach, die der junge Mann für Vampire, ihn, übrig hatte. Thanael lächelte verbittert, nicht wissend, wie er sonst hätte reagieren sollen. Von dem, was in den Gedanken seines neuen Zimmergenossen vorging, hatte er keine Ahnung. Das die Türe geschlossen werden sollte, klang wie eine stumme Drohung, als würde sein Schicksal endgültig besiegelt werden. Aber wozu hatte Damon sich dann zurück verwandelt? Ein Blick auf Joker gab darüber wenig Aufschluss. Irgendwie hatte Thanael das Gefühl, dass die Freundlichkeit nichts war, was sich gegen den Leitwolf durchsetzte. Es war fast greifbar, dass Damon über alles Weitere entscheiden würde und er im Zweifelsfalle allein dastand. Allein gegen zwei Werwölfe oder auch allein gegen den Rest der Welt. Alles wie immer also, mit dem feinen Unterschied, dass er nicht mehr davon laufen konnte. Nicht etwa, weil die Türe geschlossen worden war, sondern weil er entschieden hatte, hier zur Schule zu gehen und ein halbwegs normales Leben zu führen. Eines, das sich irgendwie, in irgendeiner Form, der Zukunft zuwandte. Er sah zu Boden, als er gepackt und nach oben gezerrt wurde. Eingeschüchtert wartete er darauf, dass Damon tat, was auch immer er damit bezweckte. Irgendwo am Rande seines Bewusstseins nahm er den Gedanken zur Kenntnis, dass er im Notfall doch wieder zu seinem Leben als Flüchtling zurückkehren musste. Hier, an einem Ort, der Zuhause für Werwölfe und Vampire war, sollte besser niemand vernichtet werden.
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Mi Jan 18, 2012 8:11 pm
~ It's the eye of the werewolf It's the thrill of the fight Risin' up to the challenge Of our rival ~
Es war nicht wirklich Jokers Art, den Unterwürfigen zu spielen - wobei spielen, das konnte er. Ob gespielt oder nicht, im Moment zeigte er Damon durch Körperhaltung und dem Umstand, jetzt wieder die Klappe zu halten, seinen Respekt und seine Loyalität gegenüber demjenigen, der hier schließlich der Kopf des Rudels war. Falls das jetzt leicht unterging - ja, Joker hielt die Klappe. Er nahm sich zu viel heraus und das wusste er. Auf persönlicher Ebene waren die Rechte Hand und der Anführer Freunde; in dieser Situation aber waren sie Alpha und Beta. Joker vermischte das gerne mal, merkte es aber, wenn er nichts mehr zu melden hatte. Nichts mehr zu melden? Das würde man noch sehen. Trotzdem, Damon war leicht angepisst und das nicht nur wegen dem Vampir. Besser mal einen Rückzieher zu viel, als einen zu wenig gemacht. Auf Wolfszähne in seiner menschlichen Haut stand er nämlich nicht und Damon hatte sich noch nicht vollständig unter Kontrolle. Wie wehrlos hatte sich Thanael klein gemacht und wartete ergeben ab. Wenigstens reagierte er darauf, von Joker angesprochen zu werden - und er antwortete sogar. Danke? Süß. Das Grinsen auf Jokers Gesicht wurde gutmütig, es hätte nicht mehr viel gefehlt und er hätte dem Kleinen aufmunternd durch die Haare gewuschelt. Doch besann er sich noch rechtzeitig. Sein Blick ruhte vermeintlich aufmerksam auf Thanael, während er Damons Stimme in seinem Kopf registrierte, die sich nun wieder an ihn wandte. Joker nickte kurz bestätigend - Blutsauger-Softie, ganz süß und lieb, nur durch das Wissen um seine leblose Existenz etwas depressiv und noch dazu unsicher. So etwas konnte man nicht spielen, nicht so perfekt, davon war der Werwolf überzeugt. Aber was sollte eigentlich die rhetorische Nachfrage Damons? Joker versuchte, aus der Sinneswandlung schlau zu werden, als sein Alpha widerwillig wieder menschliche Gestalt annahm. Den miesepetrigen Gesichtsausdruck legte Damon jedoch nicht ab, der Hass verschwand nicht aus den blaugrauen Augen. Nachdenklich schüttelte Joker den Kopf und wartete ab. Der Befehl, der dann kam, war liebenswürdigerweise fast freundlich, trotzdem ging Joker irgendetwas daran gegen den Strich. Himmel, was hatte der Typ jetzt vor? Töten oder nicht? Gespielt schwerfällig erhob sich der Blonde und trottete an Damon vorbei, nicht ohne ihm noch einmal einen Blick zuzuwerfen.
"Der Kleine wird keine Probleme machen; keinen einzigen Versuch, uns anzugreifen oder Ähnliches. Er könnte sogar noch nützlich sein."
Darauf beließ er es, trat zur Tür, schob sie mit dem Fuß zu und lehnte sich dagegen, die Hände in den Hosentaschen. In seinem Kopf hatte er längst seine eigenen Pläne, die er vielleicht nie vorbringen würde; doch liebte er es, sich selbst auszuführen, wie alles weitergehen könnte. Es gab so viele Möglichkeiten, je nachdem, wer als nächstes welchen Spielzug ausführte. Und dieses Spiel hatte keine Regeln, alles war möglich, und das machte das Leben doch so interessant. Er könnte sogar noch nützlich sein. Ja, eigentlich war das Jokers wahre Denkweise. Ein devoter, leicht einzuschüchternder Vampir… das passte doch perfekt! Es wäre schade, würde Damon jetzt entscheiden, ihn umzubringen. Aber das würde er nicht, da war Joker sich sicher. Sein Alpha hatte etwas anderes vor. Joker war schon neugierig auf den nächsten Zug seines Leitwolfs. Lange hatten diese Überlegungen nicht gedauert, im Grunde nur einen Moment. Der blonde Junge stieß sich von der geschlossenen Tür ab und schlenderte wieder zu den beiden, flankierte Damon zu dessen Rechten. Der Alpha und der Beta. Und ein schüchterner Vampir. Eine ziemlich verrückte, aber ebenso interessante Konstellation und Joker war schon gespannt, wie sich das Ganze entwickeln würde. Dieses ganze schöne Spiel, das nur für ihn eines war.
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Fr Jan 20, 2012 10:10 pm
~Temple of the evil, Temple of the weak No one knows how bad he feels Late-night innuendo, temptation of the key "Live with the Blacksheep, live with me"~
Es war ihm egal. Egal was Joker dachte oder von ihm hielt. Egal was der hässliche – dies war eine Lüge – Blutsauger von ihm dachte oder hielt. Gerade der war ihm egal. Er hatte dieses Insekt nun doch am Kragen hoch gezogen und mit den geballten Fäusten drückte er den Leib gegen die Wand. Kein Zentimeter hatte es sich gewehrt oder war auch nur annähernd ausgewichen. „Wie unglaublich schwach.“, sprach er seinen Gedanken aus und der Blick schien die Seelenspiegel des toten zu durchdringen. Als wolle der Werwolf ihn analysieren, seine Seele auseinander nehmen und Stück für Stück dechiffrieren um sie dann eventuell zusammen zu setzen oder wieder zu zerbrechen. Die Lippen zuckten und er meinte nur: „Armseliges Insekt.“ bevor Joker ihn nervte. GOTT! MUSSTE er denn wirklich wieder zu ihn durchdringen und ihm dieses unwichtige bereits verstandene sagen und dann auch noch einen Vorschlag machen obwohl er längst wusste, dass Damon einen Entschluss gepackt hatte? Allein seine Reaktion, also Jokers, wie er sich dagegen lehnte, zeigte ihm klar, dass er es kapiert hatte und dennoch setzte er einen drauf. Dies war das Mankum seines Freundes. Das einzige Mankum was ihn ankotzte, neben dieser dreisten Art. Doch der Alpha schwieg, zeigte keine Regung wegen dem sanften Anstoß und der erneuten Zusicherung sowie Regung. Er beließ es dabei – dies war seine Güte. Seine Art, wie er mal nicht Joker dumm anmachte. „Thani also.“, sagte er mit einer gewissen Spitzfindigkeit, wie er den neuen Spitznamen des Etwas aussprach. Wenn Joker ihn so nennen wollte, dann würde der Vampir eben so genannt werden. „Scheinst ja ein mächtiges Problem zu haben, wie ich die Lage gerade sehe. Zwei Werwölfe die trotz einer gewissen... Zuneigung, bereit wären dir den Hals auf zu reissen in einem Raum. Panische Angst und nicht annähernd den Mumm dich zu verteidigen. Aber der Freitod kommt auch nicht in Frage – hm?“ Das letzte war keine wirkliche frage und es war ihm egal, wie Thanael darauf reagieren würde. Er drückte ihn fester an die Wand, verstärkte den Griff und kam mit dem Kopf näher, legte ihn leicht zur Seite und betrachtete den Fremden mit seinem linken Auge genaustens. Dann rümpfte der Braunhaarige nur die Nase und zog den Kopf wieder zurück. „Riechst ja schon ganz schön. Mal an was anderes als Patschoulie als Parfüm gedacht?“, kam der beißende Sarkasmus lähmend und ruhig aus ihm heraus. Oh ja. Damon konnte neutral, sachlich reden und dennoch so viel Emotion und bissiges hinein werfen. „Weisst du. Mir wurde beigebracht nur ein toter Vampir ist ein guter Vampir. Und diese Logik teile ich vollends.“ Bei dieser Aussage näherte sich sein Kopf dem Schlüsselbein und Hals des Vampirs, doch statt zu zubeißen strich die Nase nur spielerisch über den Hals und er atmete aus, so dass der heiße Atem über die kalte Haut des Geschöpfs strich. Er hasste es. Dieses Ding, diese Show an ihm. Aber es gehörte dazu. Für Joker, für ihn. Für den Plan. Es musste sein, da hatte Joker recht, das sah Damon ein. Und darum tat er, was er für richtig hielt und als Demonstration so eben für passend fand. Auch wenn es bedeutete einem blutsaugenden Toten so nahe zu kommen. „Ich habe da leider nur ein Problem. Mein lieber Joker scheint dich gut zu leiden und ich tue meinem Rudel immer einen gefallen. Sehr gerne sogar. So sichert man sich Freundschaft und Loyalität, weisst du.“ Es war eine rein sachliche Erklärung. Emotionslos, andere würden es eventuell als kühl bezeichnen. Aber egal. Das war ihm alles egal. Auch wie Joker es auffasste, ob gut oder schlecht. Denn er setzte darauf, dass Joker wusste wie es gemeint war. Somit wandte er sich an seinen Freund und drehte dem das Angesicht leicht zu. Ohne Thanael aus den Augen zu lassen. „Was meinst du... Sagtest du nicht mal du wolltest schon immer ein kleines Haustier haben? Es könnte ja ein kleiner zwitschernder Vogel sein, der uns angenehme Lieder singt und als Prügelhund herhalten.“, zog er ihn endlich in die Überlegungen mit rein. Zumindest in die Überlegungen, die als Deckmantel galten. Als verdammt realistischer Deckmantel.
Text: Sonata Arctica - Black Sheep
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Sa Jan 21, 2012 10:09 am
Thanael sah Damon nicht an, während dieser ihn gepackt hielt und sich verächtlich über seine Schwäche ausließ. Für ihn war es in Ordnung, schwach zu sein, da Stärke nichts an seinem Charakter zu ändern vermocht hätte. Wie lächerlich wäre es, wenn er dem Werwolf überlegen wäre, in Kraft und Schnelligkeit und sich dennoch wie eine Puppe packen ließe? Er spürte, dass Damon nach Blickkontakt suchte, also hob er den Kopf ein wenig, um den nun wieder menschlichen, jungen Werwolf anzusehen. Er sah ihm nicht in die Augen – danach war ihm weder zu Mute, noch hielt er es für eine kluge Idee – aber ins Gesicht. Des Weiteren sprach Damon über ihn von einem armseligen Insekt und das einzige, was er zu erwidern wusste, war ein trauriges Lächeln, als würde eine Erinnerung aufflackern, die keine Bedeutung mehr hatte, einst aber schwer wog. Das war nicht ganz falsch, denn als armselig war er nicht selten bezeichnet worden. Die Beleidigung klang auf seltsame Weise vertraut in seinen Ohren, wenngleich sie bisher aus dem Mund von Seinesgleichen gekommen war. Er akzeptierte die Worte, hatte sie vor langer Zeit angenommen und dachte nicht anders über sich, als es Demon scheinbar tat. Sollte die Wiederholung seines neuen Spitznamens ihn irgendwie reizen, so verfehlte der Versuch sein Ziel. Thanael nickte kaum merklich zur Bestätigung, ohne sich daran zu stören, dass Damon ihn immer noch festhielt. Vielleicht war der kleine und schmächtige Vampir, den die beiden anwesenden Jungen um fast zwei Köpfe überragten, beinahe froh. Augenblicklich war der Leitwolf zwar grob zu ihm, aber er fügte ihm keine relevanten Schmerzen zu.
Murmelte er. Dabei erhielten die Worte einen nahezu entschuldigenden Klang. Vielleicht hätte er ihn gewählt, wären ihm Kagami und Aska nie begegnet. Anfangs war sein neues Leben zu gefüllt mit Dingen, die er zu erlernen hatte, dass er darüber nicht so direkt nachgedacht hatte. Den Tod hatte er sich zwar lange gewünscht, manchmal mehr als die Freiheit, dennoch war ihm, als er tatsächlich zum Flüchtling wurde, die Idee nicht mehr gekommen. Es war Thanael unangenehm, dass er Damon mit seinem Geruch belästigte, glaubte aber nicht, dass ein anderes Parfüm – wie dieser sagte – das Problem gelöst hätte. Zudem erschloss sich ihm nicht wirklich, ob der Werwolf nur einen Witz machte. Als der Werwolf davon zu sprechen begann, dass ihm tote Vampire lieber waren, sah Thanael ihn flüchtig an.
„Wa-warum?“
Fragte er beinahe mit der Unschuld eines unwissenden Kindes. Er wusste nur, dass Vampire und Werwölfe irgendwie verfeindet waren, aber so wie Damon klang, wusste dieser mehr. Womöglich konnte er ihn also endlich darüber aufklären, was es mit der Feindschaft auf sich hatte? Als der Alpha darauf verwies, dass Joker ihn gut leiten konnte, blickte Thanael diesen kurz unsicher an. Es erschien ihm abwegig – vielleicht sogar unmöglich – einfach so gemocht zu werden. Irgendwie glaubte er nicht daran, auch wenn die Aussage zum Verhalten des Werwolfs gepasst hatte. Was der Vampir aber mochte war das, was Damons Verhalten über diesen selbst aussagte. Nach dem nun sämtliche Ränge in ihrer Gruppe geregelt schienen, wurde ihm zudem mitgeteilt, wie man sich seinen Platz in der Zimmergemeinschaft vorstellte. Er sollte das Haustier werden, an dem alles ausgelassen werden durfte. Thanael hoffte, dass er wirklich als Prügelhund herhalten durfte und die beiden nicht versuchen würden, mit den anderen Vampiren Streit anzufangen. Besonders um Kagami war er hierbei natürlich besorgt. Aska schien in den Werwolfreihen schon etwas sicherer zu sein und obgleich er nicht davon begeistert war, dass Varyn ihr ihre Menschlichkeit genommen hatte, so schien es zumindest fürs Erste das Beste zu sein.
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Sa Jan 21, 2012 4:36 pm
~ Behind my mask Behind the lies I don't give a f*ck I'm not that nice. ~
Klar wusste Joker, dass Damon ihn schon noch einweihen würde, was er nun mit dem Kleinen vorhatte. Trotzdem. Der Spieler mochte es, mit Emotionen zu spielen, auch mit Ärger und Genervtheit. Er provozierte gerne, aber in Damons Fall nicht bösartig. Nur wie ein kleines Kind, das eben spielen wollte und noch austestete, wo seine Grenzen lagen. Obwohl, diese kannte Joker genau. Mit ihm war Damon sehr viel nachsichtiger als mit irgendjemand anderem und das rechnete ihm die Rechte Hand hoch an. Deshalb blieb Joker in diesem Rudel, weil er sich respektiert fühlte. Nicht weniger stand ihm auch zu, oder nicht? Damon hatte den neuen Spitznamen des Vampirs übernommen und Joker musste grinsen. Thani passte. Lieb und süß. Schwach und armselig, wie es Damon nannte. Jeder hatte seine eigene Meinung. Thani ließ die herablassenden Worte, die nun folgten, ohne eine erkennbare Regung von aufflammender Wut über sich ergehen. Pure, passive Resignation war die Antwort. Nur auf das Wort "Freitod" reagierte er kurz mit einer gemurmelten Erwiderung. Hm. Joker wunderte sich ernsthaft, warum dieser Vampir noch am Leben war. Ob er wohl jemals auf Werwölfe getroffen war? Kaum, sonst wäre er damals wohl umgekommen. Kurz schweifte Joker ab und fragte sich, warum so wenige einem Vampir ein "Leben" zusprachen. Was sprach dagegen? Sie waren fühlende Wesen. Das sah man doch wohl an diesem armen Kleinen. Nur wer lebte, konnte Angst haben. War das nicht offensichtlich? Aber sogar die Vampire selbst sprachen sich in vielen Fällen das Recht darauf ab, wirklich zu "leben". Vielleicht konnte er Thani mal fragen, was dieser davon hielt. „Weisst du. Mir wurde beigebracht nur ein toter Vampir ist ein guter Vampir. Und diese Logik teile ich vollends.“ Oh ja, das tat Damon. Joker nicht. Es gab keinen Grund für ihm; so etwas wurde ihm niemals beigebracht. Er hatte zwar wenig Respekt vor irgendeinem Leben, aber warum gerade Werwölfe und Vampire? Natürlich, er spürte die instinktive Abneigung des Werwolfs in ihm, aber… lief wohl bei Joker irgendwas falsch. Aber auch Thani schien Damon nicht ganz zu verstehen und fragte schüchtern nach. Oh, er war so zum Kuscheln! Ein leises Lachen kam Joker über die Lippen und er beobachtete das Ganze. Jetzt fehlte nur mehr das Popcorn. Mit einem stillen Grinsen sah der Blonde zu, wie Damon noch einen Drauflegte im Vampir-Einschüchtern. Was für eine Show - dabei spielte Joker im Moment nur die Rolle des Zuschauers. Das würde sich aber gleich wieder ändern. Und wirklich bezog der Alpha nun wieder seine Rechte Hand mit ein. Seinen "lieben Joker". Das Grinsen wurde noch eine Spur selbstgefälliger und gleichzeitig leicht amüsiert. „Was meinst du... Sagtest du nicht mal du wolltest schon immer ein kleines Haustier haben? Es könnte ja ein kleiner zwitschernder Vogel sein, der uns angenehme Lieder singt und als Prügelhund herhalten.“ Auf Joker-Art legte der Spieler den Kopf leicht schief und betrachtete den Vampir fast wohlwollend. Ein Haustier. Ein Prügelhund. Ja, ein Vampir war mit zwei Werwölfen als Zimmergenossen schon immer der Dumme. Wer war eigentlich dafür verantwortlich? So schwer konnte das doch nicht sein, nach Arten zu trennen, sollte man meinen. Oder das Internat hatte die Absicht, die Schülerzahl gleich am Anfang ein klein wenig zu dezimieren. Eigentlich war es Joker ziemlich egal, was mit dem Vampir passierte. "Gut leiden", wie Damon sagte, das war nicht die Einstellung mit der er Thani betrachtete. Auch wenn es vielleicht den Anschein machte - nein, ganz sicher den Anschein machte. Im Moment hatte er die Rolle des Wölfchens, das gut mit Vampiren auskam und dem dieser hier leid tat. Wie sah das in Wirklichkeit aus? Joker wusste es selbst nicht. Er wusste nur, dass er nur ausdruckslos zusehen würde, würde Damon doch noch den Entschluss treffen, den Kleinen zu zerfetzen.
"Klingt gut. Nehmen wir Thani unter unsere Fittiche - warum nicht gleich ins Rudel?"
Stimmte er zu und neckte Damon mit dem zweiten Satz ein wenig. Und er wagte sich noch einen Schritt weiter. Joker trat zu den beiden und wuschelte Thani durch die Haare.
"Willkommen in der Familie, Kleiner!"
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 22, 2012 4:55 pm
~Do we have the right to create life? And do we have the right to take it? Yeah Can we decide who lives and die? Do you think they would even make it.~
Es stotterte und stotterte und stotterte. Und es ging ihm tierisch auf den Sack. Der Kerl brauchte dringend Nachhilfe was das Sprechen anging. Und sicher war hier kein Lehrding dafür verantwortlich. Na tolle Scheiße. Dann hatten sie ja einen hier wo die Kommunikation ewig brauchte. Hoffentlich konnte Joker dies kurieren. Ansonsten wäre der Vampir nichts wert. Was er zwar jetzt schon nicht war, aber dann eben noch viel weniger. Nun stellte der kleine auch noch eine Frage. Eine unglaublich tolle: Warum. Sehr schön. Dafür hatte der sicher den ganzen Tag geübt und gelernt. Sicher hatte er ewig gebraucht bis er DAS auf dem Kasten hatte. Die Mundwinkel verzogen sich und tief atmete der Junge ein. Okay... Was auch immer Joker an ihm fand, fand Damon nicht in der Form und wollte es auch nicht finden. Sollte sein Freund seinen Spaß haben und Damon seine Informationen. Der Rest war egal. Er ließ den Vampir runter und zog ihn mit wucht zur Seite bevor er ihn losließ. Ob Thani nun taumelte oder gar hinfiel war irrelevant. Hauptsache er war endlich nicht mehr in seiner Nähe und wurde so in die Richtung von Jo gelenkt. Denn der Alpha hatte genug. Er hatte keinen Bock mehr und solange durfte Joker ihn gerne behalten. Bei Gelegenheit würde Damon ihn sich eh wieder 'ausleihen' und weiter machen. Aber jetzt hatte er wirklich keine Lust mehr. Auf dem Absatz machte er kehrt und ging zu der Tür an der Joker noch stand. Noch bevor er sie erreicht hatte, sprach Joker einige Dinge aus die ihm nicht gefielen. Ihm nicht einmal schmeckten. Die Hände ballten sich zu Fäusten, die Augenlieder zuckten und langsam blickten ihn die grau-blauen Augen an. Wollte Joker etwa nun mit ihm spielen? Traute er sich das wirklich zu? „Wie fantastisch. Lass uns doch gleich noch seine Vampir-Kameraden fragen ob wir nicht mit einigen Förmchen ein paar Sandburgen bauen und Kuchen aus Sand backen. Dann treffen wir uns alle glücklich vereint im Sandkasten und finden die wahre und einzige Sandkasten liebe. Oder noch besser, wir machen gleich eine Blutsverwandschaft.“, fing er zuckersüß an was so gar nicht zu diesem erzürnten und genervten Körperhaltung passte. „So eine richtige Blutsbruderschaft mit einem Vampir. Das wollte ich ja schon immer haben!“ Nun wurde er ironisch und wagte noch einige Schritte auf Joker zu. „Und dann, dann machen wir Ringel-Rangel-Röschen mit Ringelpiez und anfassen und bevor ihr euch versieht, hat der böse böse Wolf euch alle VERSCHLUNGEN!“ Mit dem letztem Wort donnerte die Faust in die Tür auf der Höhe wo zuvor Jokers kopf war. Der Schmerz durchzuckte seine Glieder, die Knochen schmerzten, die angespannten Muskeln vibrierten. Wenn die jetzt nicht gestaucht war, bei dieser fetten Tür die nun eine faszinierend hübsche Delle hatte, dann wusste er auch nicht weiter. Dann hatte er beschissenes Glück oder eine verdammte Kacktür erwischt die es geschaffen hatte die Hand zu brechen. Aber als er die Faust zurück zog und die Splitter in dieser musterte schnaufte er nur missbilligend und verzog die Mundwinkel. Etwas wie ein „Hmpf, kam aus seinen geschlossenen Lippen und er zog sich die Splitter wieder heraus. Warf sie unbeachtet weg und ließ nur die kleinen drinnen. Dann endlich widmete er sich dem Türknauf, öffnete sie, blickte kurz über den Flur der immer noch Menschenleer war, bevor er nach den Taschen von Joker und ihm griff. Aus irgend einem Grund hatte sein intelligenter Redner vergessen, sie mit rein zu holen. Er konnte von Glück sprechen, dass sie nicht geklaut wurden. Oder aber auch die Diebe. Er wusste wie aggressiv Joker vorgehen konnte wenn es um 'sein' Eigentum ging was er rechtskräftig besaß oder eben nicht rechtskräftig erworben hatte.
~We have no choice Life is passing us by. We should rejoice I say we should try~
Mit einem letztem Blick schloss er die Tür wieder hinter sich und stellte vorsichtig Jokers Tasche an der Wand ab. Nun glitt sein blick erst richtig durch den Raum um ihn eingehen zu betrachten. Drei Betten und eine Schrankreihe, das Fenster und ein Tisch mit Stühlen. Recht sperrlich, aber passend und geräumig eingerichtet. Zwei betten standen im Eck zusammen, das dritte etwas abseits. Dies musterte er genauer und fragte dann nur in den Raum: „Schon einen Schlafplatz ausgeklügelt und gesucht? Ansonsten nehm' ich mir einen.“ Er ging in aller Ruhe zum Fenster und sah hinaus. Blick zum Innenhof. DAMN IT!, schoß es durch den Kopf. Also keine schnelle und ungesehene Flucht durch das Fenster in den Wald. So etwas dummes aber auch. Na was solls. Joker wird sicher innerhalb von 24 Stunden ihm alle Wege genannt haben. Darum würde er sich nicht kümmern müssen. Denn Joker nutzte immer alle Schwächen im System und fand sie sogar beeindruckend schnell.
Text: Ayreon – Newborn Race
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 22, 2012 5:33 pm
Joker trat zu ihnen und wuschelte ihm durch die Haare, doch der Vampir fand keine Gelegenheit, dazu auch nur einen Gedanken zu fassen. Thanael verlor sogleich, nach dem Damon ihn losgelassen hatte, das Gleichgewicht und strauchelte in Jokers Richtung. Bevor er diesen irgendwie berühren konnte, landete er allerdings auf dem Boden, um dann verwirrt zwischen den beiden Werwölfen hin und her zu schauen. ‚Willkommen in der Familie’, klang wie das bedrohliche Grollen von Donner in seinen Gedanken wieder. Die vier einfachen Worte verletzten ihn mehr als alles Andere, was an diesem Tag in diesem Zimmer gesagt worden war. Schutzlos zog er die Beine an den Körper und legte die Arme vorsichtig darum. Der Schmerz in ihnen ließ langsam nach, während sich die Wunden schlossen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, wie ihm erschien, aber woher hätte sein untoter Körper auch die Kraft nehmen sollen, Verletzungen zu schließen? Dazu bedurfte es den Lebenssaft, den er so ungern zu sich nahm. Damon richtete sich mit seinen Worten nicht länger gegen ihn, sondern schien nun über die Maße gereizt von seinem Freund. Thanael tat es Leid, weil er dafür verantwortlich war. Sie waren so… fröhlich in dieses Zimmer getreten und jetzt würden sie sich, wann immer sie ihn sahen, die Laune verdorben. Ironischer Weise konnte er nicht das Geringste dagegen tun, außer zu versuchen, so unauffällig wie irgendwie Möglich mit ihnen zusammen zu wohnen. Unsichtbar sein, darin war er eigentlich nicht so schlecht. Blöderweise waren die beiden aber Werwölfe, die schon allein durch seinen Geruch mit Sicherheit daran erinnert werden würden, dass er existierte. Während er darüber nachdachte, wie er am besten unsichtbar werden konnte, schlug Damons Faust gegen die Tür. Obwohl Thanael die Bewegung aus den Augenwinkeln verfolgt hatte, zuckte er zusammen und zog den Kopf ein. All der Zorn richtete sich indirekt gegen ihn und das wusste er, er hatte dem nur nichts entgegen zu setzen. Im nächsten Augenblick erfüllte der Geruch von Blut die Luft, was dazu führte, dass der Vampir die Beine nur noch mehr an den Körper zog, den Blick ausschließlich auf den Boden gerichtet. Danach konzentrierte sich das Thema auf die Bettenverteilung, zu der sich Thanael nicht äußern würde. Vorhersehbar für die beiden, die ihn nun wahrscheinlich gut genug einschätzen konnten war wohl, dass er am Ende nehmen würde, was übrig blieb. Sein Hab und Gut hatte locker in einen kleinen Rucksack gepackt, der nicht einmal besonders voll dabei geworden war. Dieser stand auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch. Der Vampir machte allerdings keinerlei Anstalten, sich zu rühren, ehe die beiden Jungs ihre Betten bezogen hatten. Er saß also immer noch, wo er war, als Damon ans Fenster trat und hinaus sah, so wie er es vorhin getan hatte, ehe die beiden Zimmergenossen eingetreten waren.
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Mo Jan 23, 2012 1:54 pm
~ Welcome to our family Hell yeah, that sounds like fun The nightmare's just begun But the first step's already done. ~
Okay, er hatte sich vielleicht ein klein wenig zu weit vorgewagt. Er sollte nicht vergessen, wer hier der Kopf mit den scharfen Zähnen und wer nur die Rechte Hand war. Hey, was hieß hier "nur"? Ohne ihn wäre Damon doch aufgeschmissen, oder nicht? Galt aber auch andersherum. Thani wurde zur Seite gestoßen und plumpste ziemlich unvampirhaft auf den Boden. Verschreckt blickte er zwischen den beiden Werwölfen hin und her. Freute er sich denn gar nicht? Joker hatte ihn doch quasi adoptiert! Wie undankbar. Aber er nahm es dem lieben Kleinen nicht übel. Wahrscheinlich konnte er die Ehre noch gar nicht richtig fassen, ins Rudel aufgenommen zu werden. Wobei das natürlich nicht der Realität entsprach, alleine Joker hatte es so klingen lassen. Was Damon nicht gefiel. Hm. War sein Kumpel etwa eifersüchtig? Man könnte es fast glauben. Als hätte der Alpha Angst, Joker würde einen Vampir ihm vorziehen. Der Blond kniff leicht die Augen zusammen und versuchte, abzuschätzen, ob der gewagte Gedanke der Realität entsprechen konnte. Wenn, dann gestand Damon es sich nicht ein. Entschuldigend zog JoJo ein wenig den Kopf ein, als Damon mit beißendem Sarkasmus loslegte. Ziemlich viel Wut, die Joker da ausgelöst hatte. Nachdenklich schüttelte er den Kopf und ließ Damon sich mit Worten - und Fäusten - abreagieren. Wenigstens wurde diesmal nur die Tür in Mitleidenschaft gezogen und keine kleinen Vampire. Apropos… der dunkle Blick schweifte zu Thanael am Boden, der sich wie ein schutzbedürftiges Kind zusammengekauert hatte. Eine groteske Situation. Fast wie ein Familienstreit, schoss es Joker durch den Kopf und er hätte beinahe wieder gegrinst - würde die Maske des demütigen Beta, der eine Standpauke seines erzürnten Alphas über sich ergehen ließ, nicht so perfekt sitzen. Ein Familienstreit. Damon war der böse Papa, Thani das arme Kind, das darunter litt - und Joker? Für ihn blieb die besorgte Mami übrig. Oh mein Gott, das war einfach ein zu köstliches Bild! Aber diese Rolle würde er eben ein wenig spielen, sich ein bisschen um den Kleinen kümmern. Möglichst so, dass es Damon nicht reizte. War auch eine Herausforderung. Mit einem wohligen Seufzen ließ sich der Blonde auf den Boden sinken, neben Thani, aber nicht zu nah. Erstens wollte er dem Kleinen keine Angst machen - Gott, bei welchem Vampir musste man da sonst aufpassen? - und zweitens hielt ihn doch auch sein Instinkt ein wenig auf Abstand, der ihm unablässig zu zischte, er sollte den Blutsauger lieber zerfetzen. Lästig. Joker ignorierte das.
"Er meint's nicht so."
Erklärte er Thani locker und zog die Beine in den Schneidersitz. Er saß um einiges lässiger da als Thanael, aber das war keine Kunst.
"Und war nur meine Schuld. Lass dich nicht einschüchtern."
Thani braucht wirklich ganz dringend einige Nachhilfe in Selbstbewusstsein und auch in Sachen Kampftechnik. Man würde sehen, was sich so ergab. Joker folgte Damon mit den Augen, als dieser ihre Habseligkeiten ins Zimmer holte. Keiner hatte sie geklaut, schade. Der Spieler hatte heute Lust auf Konfrontationen. Wäre doch ein guter Grund, um ins Gespräch zu kommen: "Hey, woher hast du die Tasche?" - "Äh…" - "Wirf her, oder du machst Bekanntschaft mit der Wand. Oh, übrigens, ich bin Joker. Nett, dich kennen zu lernen." Kopfkino. Jokers Miene verriet von alledem nichts, blieb neutral und aufmerksam.
„Schon einen Schlafplatz ausgeklügelt und gesucht? Ansonsten nehm' ich mir einen.“
Jokers Blick schweifte nur kurz über die Betten, bevor er ebenfalls zum Fenster trat und dem Blick Damons nach draußen folgte. Unter ihnen lag der Innenhof, den sie vorhin noch überquert hatten. Im Kopf des Strategen entstand bereits langsam ein grober Plan des ganzen Geländes. Die Lage des Zimmers war nicht ganz vorteilhaft, aber kein allzu großes Problem. Joker würde noch ein wenig herumstreifen und sich alles einprägen, sobald er Zeit dazu fand.
"Na, hör mal. Du bist doch der Alpha, also weist du auch die Schlafplätze zu."
Erklärte er ganz selbstverständlich. Das war seine Art, Respekt zu zeigen. Dabei war von vornherein ziemlich klar, dass Thani das Bett abseits bekommen würde. Ein Wolfsrudel schlief immerhin auch immer ziemlich nah beisammen. Wahrscheinlich war Thani das aber auch selbst am liebsten, also ließ sich Joker schon mal auf eines der zwei Betten, die näher zusammen standen, fallen.
"Thani? Kennst du dich hier schon aus, oder auch neu auf dem Monsterinternat?"
Sprach er den Vampir an, setzte sich im Bett auf und zog schon mal seinen Rucksack zu sich, während er auf eine Antwort wartete. War bei Thani immer spannend, ob wirklich eine verständliche kommen würde.
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Sa Jan 28, 2012 10:18 pm
~I am here to claim my land you can't keep me away, forever Keep in mind what you have heard today You might find that you are not so brave ~
>Na, hör mal. Du bist doch der Alpha, also weist du auch die Schlafplätze zu.< Langsam hob sich der Kopf und die graublauen Augen blickten zum Himmel. Das dunkle mittellange Haar fiel zu den Seiten weg und er atmete langsam ein. Dann folgten schon die nächsten Worte von Joker und die Lippen verzogen sich etwas nach unten. Kurz nach oben und wieder nach unten. Uneins, wie er es nehmen sollte. Ob es ihn belustigte oder nervte. Manchmal... Manchmal schien Joker nicht nach zu denken. „Sie wissen es nicht Jo,“, warf er endlich leise ein. Die Stimme war ruhig und die Hände wanderten in die Hosentaschen. Dort wo sie hingehörten. „Sie sind im Glauben, dass alles normal ist. Sie kennen keine Vampire oder Werwölfe. Alles nur Fantasie, Hirngespinste aus Romanbüchern und falsche Annahmen und Fakten der Geschichte... Sags ihm Thanael.. Dem ist doch so, nicht wahr?“, bezog er das Spielzeug mit ein. Er wusste er hätte eigentlich keine zweite Quelle gebraucht. Aber er wollte es eben. Er wollte einfach, dass der Stumme Angsthase was sagte. Vielleicht wollte er einfach nur, dass er nach seiner Pfeiffe tanzte. Aber wichtig war, dass er etwas dazu sagte. Und die Chancen dass er das sagte, was Damon schon gesagt hatte standen hoch. Verdammt hoch.
Stumm hatte er abgewartet was Thanael dazu sagte und ob er eventuell noch etwas ergänzen würde. Dann drehte er sich aber wieder um und blickte durch das Zimmer zum Vampir. Sein Land... Sein Revier. Er sollte es so bald wie möglich abstecken. Ungesehen, heimlich. Nur in so fern dass man wusste: Er ist hier. Mit seinem Rudel. Aber nicht wer er ist. Das kam später, viel später. Und dieses Drecksloch hier teilte er sich mit einem Vampir. Dann eben vorerst so. Mit langsamen Schritten ging er auf den Vampir zu und vorsichtig drückte der linke Schuh gegen sein Bein. „Na los. Steh doch endlich auf. Welcher Ort wäre dir lieber? Da.“ Er nickte zu Joker hinüber. „Oder dort?“ Und er nickte zum Einzelbett. Langsam wandte der Kopf sich wieder zum Fenster, etwas Sehnsüchtig fast schon. Er wollte so gerne raus.. Frei... Die Augenlieder senkten sich und er bot die dritte Option an: „Wir könnten auch die Matratze – oder das ganze Bett – umdisponieren und dich zu uns quartieren. Mehr Optionen hast du nicht.“ Sicher war dies nun ein Schock. Besonders Für Joker. Damon, nett... Zu einem Vampir. Freundlich und neutral, kein Gestresse oder so. Auch hier wartete er mit einer Engelsgeduld auf die Reaktion und Antwort von dem Angsthasen. Aber insgeheim auch von Joker.
Text: Sonata Arctica – My Land
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen So Jan 29, 2012 10:31 am
Thanael hielt den Blick auf den Boden gerichtet, bis sich Joker neben ihm niederließ und ihm einreden wollte, dass Damon das, was er sagte, nicht auch so meinte. Dabei fragte sich der Vampir nur kurz, ob es nicht anders herum war, nämlich dass Joker nichts von dem so meinte, was er sagte. In diesem Gedankengang lag keine Wut, es war nicht übermäßig wichtig. Natürlich meinte Damon, was er sagte und lieber ließ er sich von Joker etwas vorspielen, als dass er von diesem mit der gleichen Aggression bestraft wurde. Dass es die Schuld des blonden Werwolfs war, konnte nur in Teilen richtig sein. Joker hatte seinen Alpha provoziert, dass stimmte schon. Aber Damon wäre gar nicht erst wütend geworden, wenn er sein Zimmer nicht mit einem Vampir teilen müsste. Sie konnten sich also die Hand geben.
“Iich bin kkein Ddummkopf, JoJo.“, flüsterte er. Dumm war er nicht, tollpatschig, unfähig, lächerlich, dass alles traf es eher. Man musste nicht mit ihm reden, als wäre er ein kleines, hilfloses Kind. Obwohl er wohl zweifellos hilflos war. Aber eben nicht wie ein Kind.
Die Werwölfe sahen schließlich gemeinsam aus dem Fenster und kamen auf die Bettenverteilung zurück, ohne dass sich Damon dazu äußerte. Stattdessen kam er auf ein völlig anderes Thema zu sprechen. Thanael brauchte einen kurzen Moment, um ihm folgen zu können. Zu allem Übel wandte er sich dabei auch noch an ihn.
“Ddie mmeisten ha-haben kkeine Ahnung.“
Er sah für den Bruchteil einer Sekunde auf, ehe er mit seinen Fingern zu spielen begann und diese betrachtete, als ließe sich an ihnen etwas Spannendes finden. Er dachte an Aska, die ihn hatte auffliegen lassen und an Kagamis Misstrauen, weil er so ungeschickt gewesen war. Die Menschen wussten nichts, dass war schon richtig. Aber sie ahnten nicht selten etwas. Und manche hatten aus diesem Erahnten beinahe Wissen gemacht. Was die Schulleitung anging, wusste er nicht so wirklich, wer dort etwas wusste und wer nicht. Sein Blick glitt zu Joker, ebenfalls nur kurz.
“Eein bbisschen ke-kenn ich mmich aus. Vo-von außen mmehr als von iinnen. Iich ha-hab eine Weile nnur be-beobachtet.“
Als Damon ihn dazu aufforderte, aufzustehen, kam er dieser befehlsgleichen Bitte nach. Obwohl er nun nicht mehr auf dem Boden saß, fühlte er sich ziemlich klein zwischen den beiden jungen Riesen dieser Zeit. Damals, als er wirklich 17 Jahre alt gewesen war, war seine Größe nicht außergewöhnlich gewesen. Er war so groß wie sein Vater geworden.
„Mmir ist nnicht wi-wichtig, welches Bbett ddu mmir zzuteilst. Schließlich sch-schlafe iich ohnehin nnicht.“
Er wusste nicht, ob die beiden Werwölfe über Vampire so genau bescheid wussten, aber er fühlte sich nicht als Geheimhaltungsbeauftragter. Mit der ewigen Feindschaft zwischen den Rassen wollte er nichts zu tun haben. Mit dem letzten Vorschlag wusste Thanael gar nichts anzufangen. Irritiert sah er kurz zu Damon hoch, dann zu Joker, als könne dieser ihm die Sache erklären.
“Wwie iihr wollt.“, antwortete er schließlich, wahrheitsgemäß. Er hatte keinen bestimmten Wunsch, was die Betten anging, genauso wenig wie er einen bestimmten Wunsch hatte, mit wem er ein Zimmer teilen sollte.
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Do Feb 02, 2012 2:26 pm
~ Feels just like I don't try Looks so good I might die All I know is Everybody loves me. ~
Sie wissen es nicht, Jo. Der Blonde grinste nur leicht. Nein, viele wussten nicht davon. Von diesem "Monsterinternat". Nichtsdestotrotz wussten er und Damon es; sie waren nicht die einzigen nicht ganz menschlichen Bewohner hier. Nur deshalb waren sie ja überhaupt hergekommen. Und Thanael wusste es auch, da war sich Joker sicher. Also sollte ihm Damon die leicht spöttische Bezeichnung "Monsterinternat" lassen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und JoJo hätte seinem Alpha in einem Anflug von kindischem Trotz die Zunge rausgestreckt. Er benügte sich mit einer einer leichten Grimasse in Damons Richtung. Fantasie, Hirngespinste, wie dieser sagte, … ja, viel mehr waren sie in den Augen der meisten Menschen nicht. Das aber machte für Joker einen großen Teil des Reizes dieser Existenz aus. Die Vorstellung, für die meisten nur in Gruselgeschichten zu existieren, erheiterte den Blonden auf nicht ganz nachvollziehbare Art und Weise. Jetzt brauchte er auch noch die Bestätigung Thanaels… Neugierig huschte Jokers Blick von Damon zu Thani. Dem Nicht-Dummkopf. Nein, ein Dummkopf war er wirklich nicht und er hatte leicht nachsichtig genickt, als der Kleine das leicht pikiert festgestellt hatte. Aber man kam eben schnell in Versuchung, mit ihm wie mit einem Kind zu reden. Wenn er das nicht wollte, sollte er mal irgendwo ein paar Übungsstunden in Sachen Selbstwertgefühl nehmen. Wieso nicht bei Meister Joker? Das Grinsen auf Jokers Gesicht wurde eine Spur selbstgefällig, dann schüttelte er den Kopf. Absurde Gedanken. Thanael bestätigte Damons Erklärung gezwungenermaßen. Auf Jokers Frage antwortete er nur ausweichend. Ein bisschen. Von außen mehr, als von innen. Nachdenklich legte Joker den Kopf leicht schief, hob dann jedoch den Rucksack aufs Bett und verteilte den Inhalt auf der Bettdecke. Das Meiste war Kleidung, dazwischen blitzte es. JoJo zog ein Klappmesser hervor, betrachtete es zufrieden und klappte die Klinge aus, spielte ein wenig damit herum. Der Spieler brauchte immer etwas, womit er seine flinken Finger beschäftigen konnte. Sein Blick folgte Damon, als dieser zu Thani trat. Die Aufforderung ließ ein Lächeln um die Lippen Jokers zucken. Schwer einzuschätzen, aus welchem Grund Damon so "nett" zu dem Vampir war. Hm. Dies war wohl mit ein Grund, warum er Damon respektierte: Leicht zu durchschauen war sein Freund nicht. Als dann auch noch das Angebot kam, man könnte die drei Betten auch zusammenschieben, hätte sich Joker fast mit der Messerklinge geschnitten. Ein leises Lachen, ein Kopfschütteln. Man sollte es auf Tonband aufnehmen; Damon war freundlich zu einem Blutsauger. Auch wenn diesen das Angebot wohl eher erschrecken, als freuen würde. Endlich hatte sich Thanael auf Damons Befehl erhoben, wirkte so aber auch nicht viel größer oder weniger schutzbedürftig. Doch brachte er immer noch zusammenhängende Sätze heraus, irgendwie. Vampire schliefen nicht? Verblüfft schoss eine von Jokers Augenbrauen in die Höhe, während sein Gehirn die Information sorgsam speicherte. Viel wusste er tatsächlich nicht über Thanis "Rasse". Bisher war es nicht notwendig gewesen. Von daher war es auch ganz nützlich, jetzt eine Art Studienobjekt zu haben. Obwohl Thanael wohl nicht ganz der Vorzeigevampir war. Eher das Gegenteil. Aber süß. Von Damons Worten leicht vor den Kopf gestoßen blickte Thani kurz zu ihm. Joker zuckte nur mit den Schultern. Wusste er doch auch nicht so genau, was in seinem Alpha vorging. JoJo ließ das Messer wieder einschnappen und verstaute es in der Hosentasche. Unschlüssig betrachtete er seinen kleinen Kleiderhaufen, bevor er ihn zurück in den Rucksack stopfte und ihn mit einer lockeren Handbewegung vom Bett warf, sodass die Tasche gegen einen Schrank klatschte und dort liegen blieb.
"Hey, wenn du nicht schläfst, haben wir ja 'n Bett frei… Gibt's in irgendeinem Zimmer in der Nähe ein paar süße Mädchen, Thani?"
Wenn man schon mal in einem Internat war, konnte man sich wohl auch aufführen wie ein ganz normaler Teenager. Verschmitzt grinsend fuhr sich Joker durch die blonden Haare und erhob sich vom Bett. Die Hände in den Hosentaschen schlenderte er zu Damon und warf seinem Freund einen kurzen Blick zu.
"Chef? Was hältst du von einem Rundgang? Wo wir schon einen potenziellen Führer haben?"
Dabei machte er eine leichte Kopfbewegung zu Thani, um auch wirklich jeden Zweifel auszuschließen, dass er den Vampir meinte. Konnte nicht schaden, immerhin schien der Vampir kein allzu großes Misstrauen gegen sie zu haben und würde ihnen möglicherweise noch das ein oder andere Interessante verraten. Außerdem fand ihn Joker einfach witzig.
Damon
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Fr Feb 03, 2012 10:02 pm
~And the sun crosses horizon. The night is coming on black wings. There won't be any passion, no afraid, no pain nor hate.~
Oh, wie Devot und Unterwürfig. Er wäre der perfekte Wolf für ein Rudel. Er würde noch richtig dressiert werden müssen, damit er auch ja Fass machte, wenn man es ihm sagte. Aber ansonsten sehr gehörig und zum einprügeln immer gut. Noch imemr stand der brünette vor dem kleinerem und blickte ihn an, er bewog es sogar eine Augenbraue hoch zuziehen als der Untote ihm doch wirklich versicherte, dass er sowieso nicht schlafen würde – oder es allgemein nicht tat. Das Messergespiele von Joker war nicht einmal annähernd so nervig wie das gestotter. Er hatte sich längst an Jokers Macken gewöhnt und gönnte sie ihm. Es beruhigte die Nerven seiner rechten Hand und so würden sie sich nicht ewig in die Haare liegen. Zudem war es sogar schon ein so gewohntes Geräusch, dass es unterging in all den anderen die leise heran drangen. So wie Stimmen von Schülern, die ihre Tür passierten auf dem Weg sonst wohin. Der Werwolf fasste sich nur seufzend und stöhnend zugleich an den Kopf und vergrub die Finger in das seidige dichte Haar. „Also.. Was machen wir dann mit dir?“, sagte er besorgt, noch bevor Joker wirklich wieder seine Scherze heraus ließ. Diesmal. Diesmal entlockte dieser eine Witz und zugleich die ernsthafteste Frage die Joker je gestellt hatte, dem Alpha ein grinsen. Denn die freche Antwort kam flotter heraus als man drum bitten konnte: „Super Idee Joker. Wir könnten ja mal Jeanelle fragen ob sie nicht sein Bett haben will und von dem Mädchenhaus mal eben rüber kommt. Sie wird sich waaahnsinnig freuen mit dir und mir und dem kleinem Haustier von dir zusammen in einem Zimmer zu schlafen. Hey, vielleicht lädt sie ja sogar einige Mädels ein um ihnen eine rein zu hauen, wenn sie dumme Sprüche reißen.“ Damon resumierte den Charakter seiner Schwester in dieser Spitzen und zugleich belustigten Antwort. Die Augen blickten schadenfroh zu dem blonden und zugleich mit einem ehrlichem Lachen. Jetzt hatte er Joker doch tatsächlich in die Tasche gepackt und das bei einer so reizenden Bemerkung mit so viel Charme und grinsen.
Auf zweiteres hin zuckte er nur mit den Schultern. Noch einmal blickte er sich um und nickte dann. „Unter einer Bedingung. Es packt eben jemand an das Ding da.“ Er deutete auf das einzelne Bett. „Da drüben hin zu stellen.“ Jetzt zeigte Damon auf die anderen zwei. Die Alternative sah vielleicht etwas rosiger aus, würde aber nicht die erhoffte Wirkung haben. Sie könnten ja auch Thanael einfach an der Wand festketten und ihn als ihren Leibeigenen und Gefangenen da hausen lassen. Auch wenn sich der Vampir locker von den Ketten befreien konnte, hatte er nicht das Gefühl, dass Thanael es wirklich wagen würde wenn man ihn da festband. Er stellte sich zu dem Einzelbett und griff unter die eine Leiste, während er auf irgendjemanden wartete der die andere Seite nahm. Er wollte die drei Betten in einer Art U-Form aufbauen. So könnten sie ihn an beiden Seiten festnageln und an die Wand drücken. Ob er nun schlief oder nicht. Zur Not würden sie eben Nachtwachen einteilen. Oder sonstigen pipapo. Aber erstmal Betten umstellen und dann konnte der Rundgang kommen. Für den Rest würde Damon sicher spontan Lösungen finden und ansonsten wird zu 99% Joker etwas hervorzaubern.
Thanael
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Di Feb 07, 2012 5:50 pm
Thanael beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Joker ein Messer aus seiner Tasche zog und begann, damit herumzuspielen. Beim ersten aufklappen zuckte er zusammen, obwohl er damit gerechnet hatte, was geschehen würde. Misstrauen regte sich in ihm, dass er nicht kontrollieren konnte. Das Messer schwebte als unkontrollierbare Bedrohung zwischen den Fingern eines Werwolfs. Thanael blieb nichts anderes übrig, als sich um Fassung zu bemühen und seine Aufmerksamkeit Damon zu widmen. Als das Messer wieder einschnappte, zuckte der Vampir neuerlich zusammen und verdrehte innerlich über sich selbst die Augen.
„E-es ggibt sch-schon ein ppaar Mädchen… v-vielleicht ttrifft d-das ein o-oder aandere ja d-dein-nen Geschmack.“
Diplomatischer hätte man es nicht ausdrücken können. Damit wäre wahrscheinlich auch geklärt, dass man bei ihm nicht darauf hoffen konnte, dass er für solcherlei Gespräche über Mädchen, oder Frauen empfänglich war. Zugleich fand sich ein gewisses Desinteresse in der Art, wie er die Antwort vortrug, was solcherlei Beziehungen anging. Wie sollte jemand, der nicht einmal sicher war, ob er Freunde hatte, an etwas denken können, was darüber hinaus ging? Zum Glück wussten die beiden Werwölfe nicht, dass er in den 1100 Jahren, die er existierte, noch niemals verliebt gewesen war. Heutzutage war das uncool. Aber so wie Joker fragte, ging es auch gar nicht um romantisches Interesse oder gar Liebe… Die Jugend von… Er musste aufhören, sich wie ein Großvater zu benehmen. Thanael nutzte Damons Anweisung, um dem direkten Gegenüberstehen zu entkommen und verschob das Bett mit einer lockeren Bewegung. Besser: Die Ecke des Bettes, das er verschoben hatte krachte gegen die Ecke des Anderen. Ein Scheppern ging durch den Raum, während der Vampir erstarrte. Die Werwölfe wussten es noch nicht, aber er rechnete eigentlich damit, dass sich eine Reihe unglücklicher Umstände ergab und womöglich hinter ihm ein Teil der Wand einstürzte. Nichts dergleichen geschah.
„Ups.“, murmelte er und zog den Kopf ein. Es schien nichts in die Brüche gegangen zu sein. Sogar die Betten standen noch. Noch. Wenn er hier wohnen sollte, dann konnte jederzeit alles kaputt gehen. Vorsichtig drehte er sich zu den beiden Jungen um und sah sie an, als würde er auf einen neuen Befehl warten. Dann fiel ihm aber ein, dass es bereits so etwas Ähnliches gab. Rundgang.
Er huschte zur Tür und schob diese auf, nur um dann zu verharren und wie ein braver Butler aus längstvergangenen Zeiten den Herrschaften den Vortritt zu lassen. Seine Bewegungen wirkten nach wie vor so, als rechne er jeden Augenblick mit einem Angriff, aber das war schon so lange ein Teil von ihm, dass es ihm gar nicht mehr bewusst auffiel.
Joker
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Thema: Re: Wenn zwei Welten aufeinander treffen Mo Feb 13, 2012 2:05 am
~ Don't count on me to let you know when Don't count on me I'll do it again Don't count on me it's the point you're missing Don't count on me 'cause I'm not listening. ~
Es war nicht so, dass Joker der totale Aufreißer war. Er spiele nur gerne - auf so gut wie jede Art und Weise. Und welches Spiel beschäftigte die gesamte Menschheit mehr, als dieses? Ein paar süße Mädchen und der Laden hier könnte ihm richtig gefallen. Vielleicht gehörte das alles aber auch nur zu seiner Rolle. Vielleicht wollte er einfach den Eindruck eines ganz simpel gestrickten, eher harmlosen Teenies erwecken (der sich nur nebenbei auch in einen Wolf verwandeln konnte). Wer wusste das schon? Der Blick des Spielers war zurück zu Thanael gehuscht, um dessen Antwort abzuwarten. "Vielleicht trifft das ein oder andere ja deinen Geschmack" kam es von dem Vampir. Mittlerweile hatte sich Joker richtig an das Stottern gewöhnt, es fiel ihm gar nicht mehr auf. In Thanis Worten schwang seine Einstellung zu Dingen dieser Art überdeutlich mit. "Altmodisch" war wohl noch eine Untertreibung. Joker schoss durch den Kopf, ob der Kleine wohl noch Jungfrau war und fand seinen Gedanken dezent amüsant. Ein fast verschlagenes Grinsen stahl sich auf die Lippen des Blonden. Hier war eindeutig Nachholbedarf. Aber dazu wohl erst später. Jetzt hatte sich nämlich erst mal der Alpha dazu geschaltet. Jeanelle. Nein, Jeanelle gehörte ganz, ganz eindeutig NICHT in die Sparte "süße Mädchen". Oh nein. Das Grinsen auf Jokers Gesicht wurde süffisant, während er leicht die Augen verdrehte, ohne sich sonst dazu zu äußern. Die Beziehung zwischen Jeanelle und Joker war… hm, nun ja, immer unterschiedlich. Sie nervten sich gern. Wie sollte es anders sein, bei einem Spieler, der gern provozierte und jemandem, der sich leicht provozieren ließ? Aber eigentlich fand er die Werwölfin ganz in Ordnung. Sie war nur kein Mädchen, das in dieser Hinsicht interessant war. Nicht für Joker und auch nicht… für Damon. Es gefiel ihr nicht, aber es war so. Joker hielt sich aus dem Gefühlschaos, das ihm oft genug zwischen Jeanelle und Damon auffiel, so weit wie möglich raus. Das war nicht seine Welt. Ganz und gar nicht. Trotzdem schien er mehr von Jeanelles Gefühlen mitzukriegen als Damon. Seufzend schüttelte Joker die lästigen Gedankengänge ab und beobachtete, wie Thanael und Damon das Einzelbett verschoben. Ganz offensichtlich wollte er das Vampirlein ein wenig einkeilen. Auch gut. Joker konnte es sich schon vorstellen, wie er und Damon friedlich schnarchten, während Thani mucksmäuschenstill auf seinem Bett hockte und die beiden anstarrte wie das Kaninchen die schlafenden - Wölfe. Vampirkaninchen. Zum zweiten Mal innerhalb von ein paar Minuten brachten Jokers Gedanken ihn zum Grinsen. Ein Krachen erschütterte das Zimmer und Joker legte leicht den Kopf schief. Das Vampirkarnickel war sich offensichtlich seiner Kräfte nicht richtig bewusst. Ein Wunder, dass die Betten noch heil waren - und auch gut so. Die brauchten sie schließlich noch. Für die ein oder andere… Beschäftigung. Jokers Blick folgte dem Vampir zur Tür und blitzte leicht belustigt auf. Hatte Damon dem kleinen so viel Respekt eingeflößt, oder war der einfach immer so? Der Blonde tippte auf Letzteres. Wobei die Einschüchterung seines Alphas bestimmt auch eine Rolle spielte. Joker schlenderte zur Türe und nickte Thani wohlwollend zu.
"Sehr aufmerksam, James."
Bemerkte er und spielte darauf an, wie sehr Thanael einem unterwürfigen Butler ähnelte. Altmodisch. Sehr, sehr altmodisch. Bei Gelegenheit musste Joker unbedingt fragen, wie alt der Kleine war. Das konnte er einfach nicht abschätzen. Aber Vampire begannen ihn irgendwie immer mehr zu faszinieren - oder auch nur Thanael im Speziellen. Bisher war er nur einmal wirklich auf einen seiner "Artgenossen" getroffen. War nicht viel Zeit zum Plaudern gewesen, bis der Kerl auf Joker losgegangen war. Allzu gut war ihm das nicht bekommen. Werwolfszähne waren scharf und Vampire auch nicht so unsterblich, wie sie oft glaubten. Okay, so einfach war es nicht gewesen. Der Werwolf wäre dabei ebenfalls fast draufgegangen. Aber eben nur fast und das war der kleine, aber feine Unterschied. Kurz blieb Jokers Blick bei dieser Erinnerung an Thanael hängen und er musste unwillkürlich den Kopf schütteln. Dieser Vampir sah eher wie ein schüchterner Schuljunge vor seinem ersten Ball aus. Und dieser schuldbewusste Blick, als durch ihn die Betten zusammengekracht waren - zu göttlich! Joker sah zurück zu Damon.